Den Flug hierher kann man wohl am besten mit dem Titel „Stirb langsam“ beschreiben. 11 Stunden auf engstem Raum zusammen mit Reizhusten sind irgendwie suboptimal. Irgendwann hat glücklicherweise alles ein Ende. Jippie aje Schweinebacke.
Unser Shuttlebus hat uns dann auch trotz gefühlter 10.000 roter Ampeln sicher ins Hotel gebracht, wo wir direkt ins Koma gefallen sind – nachmittags um drei, wohlbemerkt. Abends haben wir uns dann erstmal auf Futtersuche begeben, direkt am Hotel beginnt nämlich eine riesen Shoppingmall (juchu!). Das Essen gestaltete sich als ziemlich abenteuerlich, ich durfte nämlich selbst kochen. Die stellen dir einen Gaskocher auf den Tisch, ein Haufen kaltes Gemüse, kalte Nudeln und (Tommy wäre im Himmel) einen riesen Berg Rindfleisch. Das lief dann also nach dem Prinzip „in den Topf werfen und hoffen“. War sogar richtig lecker, wird bestimmt wiederholt. Danach hab ich zu meiner großen Freude und Horsts Leidwesen einen Skinfood-Laden entdeckt :) In denen konnte ich schon damals in Korea Stunden verbringen, weil es dort allen möglichen Mädchenkram in so ziemlich jeder Geruchsrichtung gibt. Ich hab mich natürlich sofort reingestürzt und in meiner Euphorie irgendwie den Umrechnungskurs um eine Null verhauen. Zehnerpotenzen umrechnen war ja noch nie so mein Ding, und so stand ich mit einem Korb voll Zeugs an der Kasse und bin aus allen Wolken gefallen. Musst ich mich leider wieder von diversen Cremes und Nagellacken trennen *seufz*
Seit ich hier bin, komm ich mir wieder ständig vor, wie in „Lost in Translation“. Marie fand den Film ja damals öde, glaub ich, aber der ist sooo realistisch. Scarlett Johanson findet da in Tokio nämlich keinen Schlaf und so gings mir gestern. Horst hatte kaum das Kissen berührt, da hat der schon geschnarcht. Da nützen auch getrennte Betten nix, der Schall kam leider trotzdem bei mir an. Ich hab dann ein paar Stunden lang die Decke angestarrt und festgestellt, dass der Feuermelder mit einer Frequenz von ca. 0,8 Hz rot blinkt und die Klimaanlage ungefähr aller 20 Sekunden klickt. Aaaaah‼! Ins Internet konnte ich ja auch nicht, weil wir pro Tag eine Stunde gebucht haben und deshalb hab ich dann nachts um drei „Lost in Translation“ geguckt, ein Hoch auf meine Festplatte...
Irgendwann hab ich dann wohl doch geschlafen, heut früh wurde ich nämlich panisch mit „Es gibt nur noch ne halbe Stunde Frühstück!“ geweckt. Boah, Stress am frühen Morgen... Satt und einigermaßen wach haben wir uns dann ins Abenteuer Hongkong gestürzt. Von den U-Bahnen war ich erstmal ziemlich beeindruckt, alles super neu und ordentlich und wesentlich schicker als in Berlin (von Amerika ganz zu schweigen). Allerdings herrscht dort drinnen ein Luftzug als wär die Bahn vorn und hinten offen, ein regelrechter Sturm. Mag ja im Sommer angenehm sein, aber erkältet fetzt das nicht.
Hong Kong heißt „duftender Hafen“, habe ich gelesen. Duftend kann man das natürlich auch nennen, hier kollidieren alle möglichen Gerüche: von Fisch, über alle möglichen Gewürze bis zu Benzin, Strom und Kupplung (ich weiß wie verschlissene Kupplung riecht *grins*)... Aber irgendwie hat das auch seinen Charme. Wir haben dann eine Rundfahrt gemacht durch Hongkong Island, das war echt schön. Naja, bis auf die Tatsache, dass der Busfahrer wie ein Irrer durch die Kante gerast ist. Irgendwie gerate ich anscheinend immer an suizidgefährdete Busfahrer *seufz* Aber versuch mal ein anständiges Foto zu machen, wenn du ständig damit rechnen musst, dass dein Bus in der nächsten Kurve umkippt. Sehr ärgerlich. Auf der Fahrt hat man aber einen ganz guten Überblick bekommen, vom zwielichtigen, abgefuckten Viertel bis hin zu den Designerläden findet man hier echt alles.
Wir haben den Nachmittag dann ganz chillig in der RED Bar ausklingen lassen, die wurde mir von einem Freund empfohlen und das war echt ein super Tipp! Eine richtig schöne Chillout-Lounge auf dem Dach einer Shopping Mall mit Blick auf den Hafen. Dort haben wir uns auch erstmal einen Cocktail gegönnt :D
Mit der Bahn sind wir dann zurück ins Hotel und zwar wortwörtlich. Das Hotel ist echt abgefahren: ganz unten führen Straßen unter dem Hotel durch, eine Etage obendrüber fahren Züge durch, im dritten Stock kann man mit Bus oder Taxi vor der Lobby vor fahren und dann sind noch 17 Etagen mit Hotelzimmer, Konferenzräumen usw. oben drüber. Ein bisschen gruslig ist das irgendwie schon, die rüsten hier nämlich mit Bambus ein‼! Ich will gar nicht wissen, wie die diese Häuser bauen, sonst check ich wahrscheinlich noch heute aus ;)
So, Horst schläft schon wieder (ist ja auch schon wieder dunkel) und wies aussieht steht uns heut schon das erste offizielle Abendessen bevor :/ Also dann ihr Lieben, ich denk an euch! Bis bald :*
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