Samstag, 31. März 2007

Lost in transportation...

Es sollte ein gemütlicher Freitagabend werden. Ben und ich hatten bis spät abends über unserer Arbeit gesessen und wollten eigentlich nur noch irgendwas in unsere Futterluke stopfen. Dann die glorreiche Idee. Man könnte sich ja mit den Amerikanern / Briten / Kanadiern auf dem Samsung Plaza treffen. Ganz blöde Idee sollte sich noch herausstellen.
Da die Busse in Seoul nur bis zwölf Uhr nachts fahren und es schon halb zwölf war, sind wir dann schnell zur Bushaltestelle gehoppelt und haben gewartet. Und gewartet. Es wurde dreiviertel Zwölf, zehn vor zwölf. Kein Bus in Sicht. Dann fünf vor zwölf kam ein roter Bus angerast. Leider nicht unserer. "Wollen wir den nehmen?" Lange diskutieren konnten wir darüber allerdings, da ich ja bereits erwähnt hatte, dass die Busfahrer hier leicht ungeduldig sind. Naja scheiß drauf, wir werden schon irgendwo ankommen. Ben und ich sind also schnell in den Bus gehüpft, bevor die schnell schließenden Türen uns irgendwelche Körperteile abtrennen konnten. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich hänge an meinen Armen.
Im Bus haben wir dann versucht den Fahrplan zu identifizieren und haben tatsächlich rausgefunden, wo wir aussteigen müssen. Nur waren wir da leider noch sehr weit weg vom Samsung Plaza. Etwa so weit weg, wie Mittweida von Dresden. Wir entschieden uns intuitiv gegen das Laufen. Der Plan war schnell klar: Eine Ubahnstation muss her! Natürlich fing es zu allem Überfluss noch an zu pissen und zwar so richtig. Keine zaghaften Tröpfchen, sondern Wasser, wie aus Eimern. Aber uns haut ja so schnell nichts mehr um und wir haben uns auf die Suche nach der Subwaystation gemacht. Dank meinem herausragenden Orientierungssinn haben wir die auch sofort gefunden. Das Problem war nur: Sie hatte zu.
Wie jetzt zu??? Hallo? Wir sind hier in Seoul! In einer 15 Millionen Menschen-Stadt. Es ist um eins. Und die Ubahn ist dicht? Da hätten wir ja auch in Mittweida bleiben können...
Na geil. Auf den Schock sind wir erstmal bei McDonalds eingekehrt, so ein Hamburger kann richtig tröstlich sein. Vor allem weil es zu allem Überfluss auch noch anfing zu gewittern. Solche krassen Blitze hab ich noch nie gesehen. Ben war natürlich völlig aus dem Häuschen und hat sich gefreut, wie ein Schneekönig, weil ich bei jedem Blitz zusammengezuckt bin, als hätte mir jemand ne Ladung Ampere verpasst. Ja, ich habe Angst vor Gewitter, na und? Ich stehe dazu. Bei mir Zuhause darf bei Gewitter auch niemand duschen. Von Fernsehen und Computer spielen ganz zu schweigen. Ich finde so ein Gewitter ist doch die optimale Gelegenheit um bei Kerzenlicht ein gutes Buch zu lesen... (Elektrisches Licht is ja bei Gewitter viel zu gefährlich!)


Nach dem Burger haben wir versucht ein Taxi zu bekommen, das uns in unser kuschliges und vor allem trockenes Guesthouse zurück bringt (Ob wir dort überhaupt reinkommen ist erstmal zweitens). Es kam, wie es kommen musste. Tausende von Taxis, aber alle voll. Echt. Keines dieser verdammten Taxis war leer. Nach ewigem Beine-in-den-Bauch-Stehen und verzweifeltem Ranwinken von Taxifahrern (Was übrigens noch etwa fünzig andere Leute neben uns versuchten) gaben wir auf. Dann eben nicht.
Toll. Nass sind wir immer noch. Hm. Und nu? Guter Rat war teuer (In Korea is ja eh ALLES teuer). Wir entschieden uns für eine Krisensitzung im McDonalds.

Unsere Alternativen:

Heimlaufen (45 Kilometer, bei strömendem Regen, Gewitter und Dunkelheit)
Versuchen ein Taxi zu bekommen (Sehr unwahrscheinlich nach den 356 Taxis, die bereits an uns vorbei gefahren waren.)
Professor Lee anrufen und betteln mitten in der Nacht abgeholt zu werden. (Sehr sehr doofe Idee. Wenn Professor Lee uns nicht umgebracht hätte, dann spätestens Professor Exner)

Blieb also nur: Wir sitzen es aus. Ab sechs fahren ja auch wieder Busse. Ben und ich haben uns also ein gemütliches Internetcafe gesucht und dort die nächsten Stunden verbracht.
Da wir die Computerspiele auf koreanisch nicht wirklich verstanden haben, haben wir die ganze Nacht damit verbracht Solitär und Minesweeper zu spielen. Und wir hatten jede Menge Spaß. Am meisten über uns selbst, mal wieder eine typische Chaos-Chrew-Situation *grins*

Um fünf haben wir dann unser gemütliches Cafe verlassen. Es regnete immer noch. Ich hasse koreanisches Wetter... Weil wir solange nicht da waren, sind wir erstmal bei McDonalds eingekehrt. Irgendwie muss man sich ja trösten. Die warmen fluffigen Pancakes mit leckerem Ahornsirup waren sooooo lecker.


Gott sei Dank, 24 Stunden geöffnet!

Frisch gestärkt gings dann los Richtung Ubahn. Nachdem wir dann unseren Höllenberg bezwungen haben, waren wir endlich in unserem Guesthouse. Früh um acht.
Naja, muss man auch mal erlebt haben.
Aber keine Sorge, wir waren zu keiner Zeit in Gefahr ;)

Auf jeden Fall haben wir erstmal genug vom Abenteuer *grins*
Obwohl das nächste sicher nicht lange auf sich warten lässt...
Alles wird gut...

Donnerstag, 29. März 2007

Was macht man, wenn man nichts zu tun hat???

Man surft im Internet und findet haufenweise dämliche Sachen.

Zum Beispiel die Erklärung, warum Fußballer immer rumrotzen müssen:
Bei den Fußballern gibt es sogar eine Typologie des "Absäftelns". Erstens: Eindruck schinden: "Man möchte seine Aktivität zeigen und möchte auch zeigen: 'Ich bin voll präsent, ich bin da. Alles was mich hemmt, was mich hindert, was mich verschleimt, das geht jetzt ab und ab geht die Post'", erklärt Rupp. "Das ist ja oftmals so - mit Freud könnte man sagen: Eine Frustrations-Aggressions-Hypothese. Also wenn der Spieler frustriert ist im Spiel, weil es nicht so geklappt hat, dann bringt er so aggressiv seinen Auswurf nach außen. Also insofern ist noch viel Urmensch, aber das ist halt bei uns so, wir haben den abgespeichert." (Quelle: www.ndr.de)


Aha. Sehr interessant. Vor allem so anschaulich. Nur, warum machen das die Koreaner? Wollen die mir damit auch sagen, dass sie präsent sind? Oder ihre Aggressionen los werden? Die Sache mit dem Reviermakieren kanns ja irgendwie auch nicht sein, wer bezeichnet schon die Bushaltestelle als sein Revier???

Auch sehr unterhaltsam: Fußballersprüche. Da merkt man gleich, dass der ein oder andere einfach ein paar Kopfbälle zu viel hatte...

Lothar Matthäus:

Ich b
in sicher, daß ich in vier oder sechs Wochen Interviews auf Englisch geben kann, die auch der Deutsche verstehen wird.

Da könnte er sogar Recht haben...


Sebastian Deisler:

(nach seinem ersten Länderspiel:) Ich hoffe, dass dieses Spiel nicht mein einziges Debüt bleibt.

Ich glaube schon, Basti, so leid es mir auch für dich tut.


Erich Ribbeck:

Ich kann es mir als Verantwortlicher für die Mannschaft nicht erlauben, die Dinge subjektiv zu sehen. Grundsätzlich werde ich versuchen zu erkennen, ob die subjektiv geäußerten Meinungen subjektiv sind oder objektiv sind. Wenn sie subjektiv sind, dann werde ich an meinen objektiven festhalten. Wenn sie objektiv sind, werde ich überlegen und vielleicht die objektiven subjektiv geäußerten Meinungen der Spieler mit in meine objektiven einfließen lassen.

Und er glaubt wirklich, dass die Fußballer ihm folgen können???


Paul Breitner:

Dann kam das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei
mir liefs ganz flüssig.

Da war sie wieder. Die Information, die ich nicht wissen wollte.


Franz Beckenbauer:

Berkant Oktan ist erst siebzehn. Wenn er Glück hat, wird er nächsten Monat achtzehn.

Ist das etwa eine Drohnung???


Fritz Walter:

Die Sanitäter haben mir sofort eine Invasion gelegt.

Also das halte ich schon für bedenklich!


Aleksander Ristic:

Wenn man ein 2:0 kassiert, ist ein 1:1 nicht mehr möglich.

Ja, das klingt logisch.


Rudi Völler:

Der Jürgen Klinsmann und ich, wir sind schon ein tolles Trio, ähhm Quartett.

Ihr habt also beide einen mitlaufen... hab ich schon immer vermutet.


Franz Beckenbauer:

Die Schweden sind keine Holländer, das hat man ganz genau gesehen!

Woran denn? Weil sie nicht gekifft haben? Oder an den fehlenden Wohnwagen?


Und noch ein paar phänomenale Erkenntnisse von Sepp Herberger (Dieser Mann scheint mir eine Intelligenzbestie zu sein):

"Der Ball ist rund."
"Ein Spiel dauert 90Minuten."
"Nach dem Spiel ist vor dem Spiel."
"Das nächste Spiel ist immer das schwerste."


Hachja, Fußball ist schon was feines, oder?
Und wie Mario Basler sagen würde:

Ich grüße meine Mama, meinen Papa und ganz besonders meine Eltern ;)

Bin das Baby, müsst mich liebhaben!

Gestern hat es mal wieder geregnet. Keine Ahnung, wer diese Klima- Diagramme von Seoul gemacht hat, aber man sollte denjenigen hängen.
So oft, wie es bisher hier geregnet oder geschneit hat, dürften die Koreaner in den nächsten zehn Jahren keinen Tropfen Wasser mehr im März erwarten. Zwei Regentage im März, pah, das ich nicht lache...

Gestern Morgen war das Wetter ja noch okay. Grau und trübe, aber okay. Ben und ich haben uns also auf den Weg ins Büro gemacht (Natürlich nicht ohne mir vorher einen Kiwisaft zu holen, das Zeug is echt lecker *mjam* Trotz Bens "Das sieht aus wie ausgekotzt"-Kommentar). Ben hats dann auf dem Berg erstmal elegant auf die Fresse gelegt, als er auf einem Stück Absperrband ausgerutscht ist. Ja, in Korea sollte man immer auf den Boden gucken. Schon allein wegen dem Rotz überall. Aber eben auch wegen Absperrbändern. Wie Ben da in seinem spagatähnlichen Ausfallschritt an der Leitplanke hing, war schon amüsant. Aber Gott sei Dank konnte ich ein einigermaßen besorgtes Gesicht aufsetzen. Als er dann geschimpft hat wie ein Rohrspatz, konnt ich mir das Lachen dann doch nicht mehr verkneifen. Wenigstens ich hatte Spaß. Es war aber auch ein Anblick für die Götter...

Der Mittag kam und ging. Bei uns machte sich ein leichtes Hungergefühl breit. Aber hier muss der Hunger ja erstmal so groß sein, dass man dafür in Kauf nimmt den Berg runter in die Stadt und dann wieder hoch zu laufen. Ich faules Tierchen hab mich also vehement geweigert und Ben ist alleine losgezogen.
Er war vielleicht zehn Minuten unterwegs. Dann ging die Welt unter.
Es fing an zu gewittern und es schüttete wie aus Eimern. Nach einer Weile kam dann ein völlig durchnässter Ben mit Pizza und Donuts zurück. Ben ist ein Held. Hachja, das Leben ist schön.
Nachdem wir die Pizza gemeinschaftlich getötet haben, kam ein Sicherheitsmann ins Büro und fragte, ob es bei uns reinregnet. Leider war die Frage kein Scherz. Wo sind wir hier eigentlich???

Gegen späten Nachmittag sind wir dann nach Hause gewackelt und ich hab erstmal ne Stunde mit meiner Sillimaus telefoniert. Das nenn ich mal wahre Freundschaft: Aus Solidarität erkältet sein. Rüsselpest kennt eben keine Grenzen. Hatschiii!
Auf jeden Fall wars schön mal wieder Neuigkeiten aus der Metropole Mittweida zu erfahren. Hier is ja nüscht los. Ben und ich haben schon überlegt, ob wir uns Tshirts drucken lassen mit dem Spruch "I'm a Seoul Surviver". Aber noch ist es ja nicht so weit.

Gestern abend hatte ich dann bekloppterweise übelsten Appetit auf Sushi. Ben und ich sind also losgezogen und mit dem Bus zum Emart gefahren, nur um Sushi zu kaufen...
Das Zeug ist aber auch lecker. Haben dann fein zusammen Abendbrot gegessen und dann ist der Ben losgezogen zum Pokern mit den Amis.

Ich hab mir nen gemütlichen Abend gemacht, mit feinem Film, Obst und Gemüse (fürs Gewissen) und ner Tafel Schokolade (für die Seele). Hab dann noch ewig telefoniert und bin dann ins Bettchen gefallen. Also alles in allem ein toller Abend.

Heut früh kam dann der Ben zu mir und hat mir von seinem Abenteuer erzählt. Gepokert hat er nämlich nicht. Nachdem er dort nämlich vor verschlossenen Türen stand, ist er wieder abgetrabt. Busse fuhren natürlich keine mehr. 1,5 Stunden Fußmarsch später hat er dann festgestellt, dass wir im Alcatraz leben.
Zwischen 0 Uhr und 5 Uhr morgens kommt hier nämlich keiner rein, und auch nicht raus. Ben ist also den Höllenberg zweimal hoch und runter auf der Suche nach Wachmännern, die ihn in sein Bettchen lassen sollen. Die haben allesamt gepennt. Nach einer anderthalbstündigen Odyssee hat ers dann irgendwie geschafft einen Wachmann aufzutreiben, der ihn wieder ins Wohnheim gelassen hat. Natürlich nicht, ohne hinter Ben die Tür wieder zu verbarrikadieren. Das Lustige an der Sache ist ja, dass man auch von innen nicht raus kommt. Sollte es also brennen, kann man eigentlich gleich in seinem Zimmer bleiben. Man kommt hier eh nicht raus. Bliebe noch die Möglichkeit vom Balkon zu springen (fünfter Stock). Dabei hätte ich aber nur Überlebenschancen, wenn Ben vor mir springt (vierter Stock), so dass ich auf ihm lande *grins* Auch sollte man sich hier nachts nichts brechen, sich nicht schneiden und auch Blinddärme sollten sich lieber tagsüber entzünden, denn "Du kommst hier net raus!".
Irre können hier nachts also nicht rein. Aber eben auch nicht raus.
Ben hat sich natürlich sofort Szenarien ausgemalt, wie wir von blutrünstigen Massenmördern durch die Gänge unseres Wohnheims gejagd werden, aber er schaut eindeutig zuviele Horrorfilme. Auf jeden Fall hat das ganze etwas vom betreuten Wohnen. Ich warte nur noch darauf, dass ein pickliger, langhaariger Zivi früh an meine Tür klopft und mich fragt, ob ich lieber Rohkost oder Joghurt zum Frühstück will. Solange ich mich noch alleine waschen darf, solls mir egal sein.

Bens Geschichte hat mich auf jeden Fall sehr belustigt, schließlich ist sie nicht mir passiert. Und Schadenfreude ist doch immer noch die aufrichtigste Form von Humor *grins* Na ein bisschen Leid tat er mir schon, aber ich hätte ja auch nichts tun können.
Für das Rapunzelspiel sind meine Haare zu kurz und Ben zu schwer. Das endet höchstens im Genickbruch.

Heute ist das Wetter schon wieder Einheitsmatsch aus Grau. Irgendwie trostlos. Diesig ist es auch noch. Man sieht hier ja auch kaum Natur. Ist ja alles einbetoniert. Sogar die Büsche werden jede Woche in Form geschnitten.

Was passiert eigentlich so in Deutschland? Ich kann eigentlich nicht behaupten, dass mir die Freie Presse als Informationslieferant fehlt. Höchstens die Babynamen, über die man sich so herrlich aufregen kann. Ab und zu schau ich ja mal auf www.tagesschau.de vorbei und guck was so los ist, in Schland. Aber zugegeben, wesentlich öfter verschlägts mich auf www.youtube.com
Dort gibts aber auch jeden möglichen Mist. Von Stromberg über die Simpsons bis zu Die Dinos ist hier wirklich jede kulturell wertvolle Serie vertreten. Ich muss ja zugeben, dass ich ein großer Fan von den Dinos bin, seit ich damals von meinen Eltern meinen süßen kleinen Fernseher bekommen habe. Der ist jetzt vielleicht zwölf Jahre alt und funktioniert eins a (Im Gegensatz zu gewissen anderen Fernsehgeräten in unserer Familie *grins*).
Ganz besonders toll finde ich das hier:



Nicht die Mama (englisch)

Baby beißt sich (deutsch)

Hihi, über sowas könnt ich mich echt weghaun. Ja, ich bin leicht zu belustigen.
Bin das Baby, wonneknubblig... Müsst mich liebhaben!!!

Mittwoch, 28. März 2007

Rüsselpestalarm.

Leute, es hat mich erwischt. Und zwar so richtig. Nein, keine Angst, ich hab mich nicht verliebt und ich werde auch nicht nach Korea auswandern (Ganz sicher nicht!). Ich habe die Rüsselpest. Und wie.
Bin gestern früh mit Halsschmerzen aufgewacht und im Verlauf des Tages hat es sich zu einer richtig netten Erkältung entwickelt. Heute Nacht hab ich mich dann stündlich gedreht, wie ein Broiler.
Und heute seh ich so scheiße aus, wie ich mich fühle. Aber naja. Wird schon wieder. Hab mir heute zwei frischgepresste Kiwisäfte, zwei Äpfel und zwei Möhren reingepfiffen. Der totale Vitaminschock. Ja, ich weiß. Die Klugscheißer unter euch werden mir jetzt vorhalten, dass das total sinnlos ist, weil der Körper eh nur so und so viel Vitamine verwerten kann... blablabla. Weiß ich alles. Aber der Placeboeffekt ist prima. *grins*

Ich habe mir heute drei Zitronen und ein Kilo Zucker geleistet und hab mir ein heißes Zitronenwasser à la Papa gemacht. Habs auch heiß getrunken, Papa! Jetzt gehts mir schon viiiieeel besser.

Das Leben hat wieder einen Sinn!!!
Ich habe einen Laden entdeckt, in dem es Nutella gibt! Jaaaaa! Richtiges Nutella. Also nicht dieser Möchtegernverschnitt, der eh nicht schmeckt. Zugegeben, ich mag in solchen Sachen snobisch sein. Aber manchmal muss man eben Prioritäten setzen.
Ich habe außerdem entdeckt, dass es in dem Laden Osterhasen gibt. LINDT Osterhasen. Juchu. Durfte mir keinen kaufen. Der Ben hats verboten. Ist ja noch kein Ostern *schmoll* Wann ist eigentlich Ostern? Kriegt man hier ja alles nich mit. Dafür konnt ich der Tafel Lindt Haselnussschokolade und der Tafel Dairy Milk nicht widerstehen *dahinschmelz*

Ben ist mittlerweile schon total angenervt vom ständigen Tröten. Aber was soll ich machen, die Nase läuft nun mal... :(
Was die Frage aufwirft, wie putzen die sich hier die Nase? Denn weit und breit gibts hier keine normalen Tempopackungen, sondern nur diese riesigen Kleenexboxen. Die, die immer in den Filmen verwendet werden, wenn jemand Liebeskummer hat. Meist in Kombination mit einer Familienpackung Eiscreme. Naja und die Dinger sind so groß, damit kann man jemanden erschlagen. Wie also putzen die sich die Nase???
Heute dann die glorreiche Entdeckung! Im gleichen Laden, wo ich auch mein heißgeliebtes Nutella und die Lala gefunden hab, gabs auch Taschentücher. GEIL! Endlich nicht mehr Servietten zweckentfremden *grins*

SO, jetzt hau ich mich in die Falle, hoffe, dass die Rüsselpest morgen jemanden anderen nervt.

Alles wird gut!

Dienstag, 27. März 2007

Das Königreich der Lamas

Dieses Land ist wirklich sehr eigen. Hier trinkt man Kaffee mit dem Strohhalm, wobei ich mir jedes Mal die Schnute verbrenne. Hier gibts tausende Klimaanlagen, aber kein schönes Wetter. Und hier herrscht Lamaismus.

Ich mein, es ist ja nicht so, dass ich in der Hinsicht empfindlich bin. Wirklich nicht. Schließlich bin ich seit zehn Jahren in einem Sportclub mit fast ausschließlich Jungs als Kumpels. Da ist man einiges gewöhnt. Aber das hier ist jenseits des guten Geschmacks. Man kann hier kaum einen Schritt tun, ohne in Rotz zu treten. Ich rede nicht von armseligen kleinen Tropfen. Die scheinen hier den ganzen Tag zu "sammeln", damit sie beim Ausspucken gleich nen halben Liter Flüssigkeit verlieren. Jeder deutsche Fußballer ist lächerlich dagegen. Und was in Deutschland doch irgendwie mit Kopfschütteln registriert und widerwillig geduldet wird, ist hier Mode. Ich habe hier Männer mit feinem Anzug und toller Kravatte auf den Gehweg rotzen sehen, da würde der Domi neidsch werden.
Naja, andere Länder...

Eigentlich dachte ich wirklich, das Busfahrerthema ist durch. Es sei alles gesagt. Aber die Busfahrer hier müssen immer noch einen drauf setzen. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie man hier in Korea an einen Führerschein kommt, aber eine Straßenverkehrsordnung gibts hier nicht. Die haben hier ihre eigenen Regeln. Eine davon: Wer einen Bus fährt hat Recht. Und: Wer bremst, verliert.

Unser letzter Ausflug zum Emart war mal wieder sehr abenteuerlich. Unser Busfahrer raste zielstrebig an den beiden Linksabbiegerspuren vorbei und ich sah uns schon an einem komplett anderen Ort rauskommen. Oder auch sterben, denn die Ampel war meiner Meinung nach dunkelrot. Muss er dann wohl auch gesehen haben, denn der Busfahrer hat sich kurzerhand quer vor die beiden Schlangen von Autos gestellt, die sich brav in der Linksabbiegerspur eingeordnet hatten.
Wir stehen also mit dem Bus mitten auf dieser Kreuzung (und die Kreuzungen hier sind ein anderes Kaliber als der Mittweidaer Markt). Die Autos quer hinter uns demonstrieren mit aufheulendem Motor, dass sie nicht gewillt sind, ihre Poleposition abzugeben. Das interessiert unseren Busfahrer herzlich wenig und als die Ampel auf gelb springt, rasen wir los. Seit ich hier Bus fahre, weiß ich, dass Trägheit eine verdammte Tatsache ist. Physik am lebenden Objekt, quasi.

Irgendwie kommen wir dann doch immer heil an, was nahezu an ein Wunder grenzt. Mittlerweile bin ich sogar so abgestumpft, dass ich beim Busfahren einschlafe. Die Haltestelle verpasst man hier nicht. Die Hupe ist neben dem Gaspedal das meistgenutzte Instrument in einem koreanischen Bus.
Hupen vor Überwegen bedeutet hier "Fußgänger, bleibt stehen, wenn euch euer Leben lieb ist".
Hupen auf dem Expressway heißt "Mach dich vom Acker, du lahme Ente".
Hupen vor Kreuzungen meint "Ich Bus. Du nichts. Also halt gefälligst an."

Ach hier erlebt man schon was. Also langweilig wirds hier sicher nicht. Dafür sorgen auch unsere lustigen nichtasiatischen Freunde. Am Freitagabend war eigentlich Pubtour angesagt, aber irgendwie sind wir dann alle in einem der Apartments versackt und haben Musik gehört, gegessen und gequatscht. Ich finde es wirklich faszinierend, dass die Tatsache, dass ich deutsch bin, auf Ausländer eine Art magische Wirkung hat. Früher oder später - in den meisten Fällen früher - kommen die immer auf das Thema Nazi. Egal ob man übers Essen, das Wetter, Musik, Bücher oder Basketball redet, man kommt immer wieder zurück zu Hitler. Wobei ich der Ansicht bin, dass dieses Thema für die anderen wesentlich spannender ist, als für mich. Wir wurden so oft damit konfrontiert, haben im Geschichtsunterricht jeden Atemzug von Hitler nachvollzogen, haben in Ethik über moralische Aspekte diskutiert und in Deutsch in jedem Gedicht den faschistischen Hintergrund gesucht, dass ich einfach fertig bin damit. Nicht dass es mich nicht interessiert. Im Gegenteil. Ich finde es wichtig, darüber zu reden, zu verstehen. Aber nicht mit Amerikanern, Kanadiern oder Briten, deren ganzes Wissen über die Nazizeit sich darauf beschränkt, dass sie wissen, dass Deutschland den Krieg verloren hat. Was wollen die denn von mir hören? Einen dreistündigen Vortrag über meine Position zum Nationalsozialismus? Sicher nicht. Das Thema ist sehr interessant und ich diskutier auch gern darüber. Aber bitte nur mit jemandem, der weiß, wer Goebbels oder Himmler war und dem ich nicht erst erklären muss, was die Nazis eigentlich wollten. Ich meine, ich nagel den Amis doch auch nicht im fünf-Minuten-Takt ein Gespräch über den amerikanischen Bürgerkrieg, die Bostoner Teaparty oder den Watergateskandal ans Knie! Also echt...

Aber die Leute sind trotzdem ziemlich cool drauf. Einer von denen redet ohne Ende. Noch Schlimmer als ich. Viel schlimmer. Ich stell mir grad vor, wie der Papa die Augenbrauen hoch zieht und sich fragt, ob jemand mehr reden kann als ich. Papa, es geht. Stell dir meine liebe Frau Fröhlich vor und multipliziere die Sprechgeschwindigkeit mal 4. Ich hatte wirklich Angst, dass der Typ in Ohnmacht fällt. Da sitzte vor dem Kerl und würdest am liebsten für ihn Luft holen, bevor er platzt. Total anstrengend.

Einer von den Kanadiern ist letzte Woche 40 geworden. Der ist seit drei Monaten in Korea und verarbeitet hier seine Midlife crisis. Mehr oder weniger gut. Am Freitag hat er mit seiner Minigeige diverse Lieder mitgeschmettert. Da hauts de Miez vorn Boom. Übelste Kunden sind das hier...

Ich habe gestern das teuerste Deospray meines Lebens gekauft. Und nein, es war nicht von Armani. Sondern von Nivea. Ich habe dafür 8 € bezahlt! ACHT EURO! (Nochmal als Zahlwort, für den Fall jemand denkt, ich hab mich verschrieben).

Aber in der Verzweiflung ist man ja zu viel bereit. Ich suche seit einer Woche in jedem Laden nach Deospray. Ohne Erfolg. Von Cremes, Pasten, Lipgloss, Rouge und Lidschatten bis hin zu Parfüms gibts hier alles - nur kein Deo.
Ben liefert mir dann die Erklärung: Es ist keine Saison. Aha. Also dass ein Deospray eine Saison hat, war mir bisher auch noch nicht klar. Ich meine, wir reden hier nicht von Spargel. In Korea gibt es Deo nur im Sommer, zur Regenzeit. Schwitzen die im Winter nicht? Naja, die frieren ja auch nicht. Vielleicht sind sie wechselwarm, wer weiß das schon?
Nach einer Woche vergeblichen Suchens und erhöhtem Wäscheverbrauchs aufgrund Schwitzen (Hab ich schon den Berg erwähnt???) war ich also zermürbt. Bereit alles zu zahlen für dieses Spray. Auch wenn ich in Deutschland für das gleiche Geld acht Sprays bekommen hätte.

Eine ähnliche Verzweiflung packt Ben, wenn er an Mischbrot und Leberwurst denkt.
Da wird mir auch ganz anders. Oder Kaffee. *träum* Ich meine richtigen Kaffee. Nicht solchen, wo man den Löffel unten in der Tasse sieht. Allgemein sind die Getränke hier eher "dünn". Also die Kanuten hätten hier keine Freude, es sei denn sie reisen mit diversen Fässern aus der Heimat an. Paul, ein Bierfan aus Kanada, hat das so ausgedrückt:
Koreanisches Bier ist dünner als amerikanisches. Amerikanisches Bier ist dünner als kanadisches. Kanadisches Bier ist dünner als deutsches. Und deutsches Bier ist das Beste.
Sehr treffend, finde ich. Dafür gibts hier Schnaps. Jede Menge Schnaps. Ich bin davon ni so begeistert, aber der Ben war ja schon von Professor Exners Kostprobe sehr angetan und trinkt das Zeug wie Limo, wenn ers in die Finger kriegt *hicks*

Nach Dunkin Donuts und Iced Cafe Mocha aus dem Kaffeeladen um die Ecke haben Ben und ich eine neue Obsession: Sushi.
Die Sojasoße in winzigen Folientütchen wird meist schon vom ersten Sushiröllchen aufgezutscht und deshalb haben wir uns jetzt eine Flasche Sojasoße gekauft. Eine 1-Liter-Flasche. Wir wollten's nicht gleich übertreiben und haben die kleine genommen. Der Drei-Liter-Kanister erschien uns doch etwas viel *witz* Jetzt können wir unser Sushi in der Sojasoße ertränken...

Montag, 26. März 2007

Mercedes made in Korea

Gestern war ich mit dem Ben mal wieder in Seoul. Eigentlich wollten wir zur Coex-Mall, angeblich ein Shoppingparadies. Dafür hätten wir bis zur Samsung Station fahren müssen. Wir sind aber bis zum Samsungplatz gefahren. Und der liegt am anderen Ende von Seoul. Prima.

Aber macht nichts, dort wars auch schön. Sind als erstes Mal in ein Subway eingekehrt, aber es hat sich als sehr schwierig herausgestellt, einer koreanischen Subwayfrau zu verklikkern, was ich denn nun auf mein Sandwich haben möchte. Letztendlich war es was total anderes, als ich eigentlich wollte. Das erinnerte mich sehr an meinen allerersten Besuch in einem Subwayrestaurant. Das war 2003 in Roanoke, Virginia und auch da hatte ich am Ende ein Sandwich, das mir nicht schmeckt. Toll. Geschichte wiederholt sich eben doch immer wieder.

In der Zwischenzeit war auf Seouls Straßen eine Invasion ausgebrochen. Überall und ich meine wirklich überall rannten Polizisten rum - bis an die Zähne bewaffnet. Keine Ahnung, wo die herkamen, aber es waren mit Sicherheit ein paar hundert. Wie die Lemminge...

Als ich heut mit meine Einkäufen vom Emart im Regen den Berg hochgelaufen bin, hab ich mich mal wieder gefragt: "Wer macht diese Klimadiagramme?" Kann mir mal irgendwer erklären, wozu die gut sind? In den letzten zehn Jahren gabs im März in Korea durchschnittlich zwei Regentage. Und dieses Jahr? Ist es die globale Erwärmung? Wenn ja, warum ist es nicht warm? Folgt uns das schlechte Wetter aus Deutschland? Wenn ja, warum? *heul*

Hm, soviele Fragen. Mal sehen wie sich die Laune des koreanischen Wettergotts in Zukunft entwickelt...

Aber neben all den absurden, beängstigenden, nervigen und lustigen Erlebnissen in Korea muss man doch sagen, dass es hier auch viele positive Sachen gibt. Zum Beispiel ist Busfahren total preiswert. Eine anderhalbe Stunde mit dem Bus für 1,20€. Okay, man kommt dabei auch relativ schnell ums Leben, aber es ist billig. Schneller als Auto fahren ist es in jedem Fall. Busse haben nämlich auf dem Expressway eine eigene Spur. Während die Autofahrer sich in der Blechlawine zentimeterweise vorwärts bewegen, heizen die Busse auf ihrer Spur mit 130 Sachen durch Seoul. Fetzt.

Man kriegt hier auch überall gratis Wasser. Manchmal schmeckt es zwar eher nach Chlor, als nach Wasser aber ich will ja nicht meckern. Die Koreaner sind auch sehr freundlich. Auch wenn sie dich nicht verstehen. Einfach immer lächeln und nicken.

In den Einkaufszentren wird eine Person nur dafür beschäftigt, am Eingang zu stehen und die Leute, die reinkommen zu begrüßen. Überhaupt gibts hier Mitarbeiter ohne Ende. Nicht wie im Kaufland, wo man nach ner halben Stunde Suche jemanden bei den Getränken findet, obwohl man nur ne Frage bei den Tiefkühltruhen stellen wollte. Die Mitarbeiter hier wühlen auch nicht wie wild in den Regalen, während man Fragen stellt oder jagen einem mit wilden Achtungrufen aus dem Weg, wenn sie mit Paletten durch die Gegend fahren.
Keine Ahnung, wann die Koreaner ihre Regale einräumen, aber voll sind die immer. Und ich hab hier noch nie nach jemandem suchen müssen. Die finden dich, noch bevor du die Frage gedacht hast. An jeder Ecke in diesem Kaufhaus brutzelt irgendwer irgendwas und versucht, es dir anzudrehen. Ich habe auch in meinem Leben noch keine derartige Fischtheke gesehen. Beeindruckend.
Der Commander wäre hier im Himmel. Alles was so kreucht und fleucht kann man hier kriegen. Alles was sechs Beine und aufwärts hat. Oder gar keine. Muscheln in sämtlichen Variationen, Schnecken, Garnelen, Schrimps, Scampi, Tintenfische in allen Größen und Farben, undefinierbare Tierchen... Einfach alles. *würg*

Ich erfreu mich da wirklich mehr an der Sushitheke. Dort kann man sich die kleinen Häppchen in eine Box packen. Zum Glück kann ich die Schildchen nicht lesen und weiß demnach auch nicht, was ich da eigentlich esse. Es schmeckt mir nämlich. Und ich bin mir nicht sicher, ob das immer noch so wäre, wenn ich wüsste, was ich esse...

Faszinierend finde ich auch die Autos hier. Nichtkoreanische Autos kann man sich hier an einer Hand abzählen. Vereinzelt sieht man mal einen Audi, Mercedes,VW oder Alfa. Ein bisschen öfter, aber dennoch selten fahren hier BMWs durch die Gegend. Der Großteil der Autos hier sind Koreaner. Also Hyundai, Kia, Daewoo und Ssang Jang. Wobei die lustigerweise aussehen, wie europäische Autos. Hier fahren Hyundais rum, die von vorn eins a aussehen wie ein Mercedes. Lustsch.

German Dreamteam



Da ich ja lange nichts von mir hab hören lassen, hier nurmal ein ganz kurzes Lebenszeichen. Ich verspreche morgen, kommt mehr.

Unser Wochenende war tütsch ausgebucht und der Ben und ich hatten auch jede Menge Spaß (Siehe Fotos). Ich werd also morgen ausführlich von internationaler Kommunikation unter Alkoholeinfluss erzählen ^^

Ich denk an euch,
Alles wird gut!

Mittwoch, 21. März 2007

Frühjahrsputz, oder so.

Heute ist mal wirklich gar nüscht passiert. Bin heut früh allein ins Büro, weil dem Ben nicht gut war. Irgendwie unheimlich allein in den riesigen Hallen ^^

Aber zum Glück kam Ben dann bald hinterher. Das Wetter ist übrigens mal wieder so richtig sch... Es regnet, es ist schweinekalt und alles ist grau. Und was machen die koreanischen Frauen, die sich in den letzten etwas wärmeren Tagen sehr bedeckt gehalten haben? Genau. Sie holen die breiten Gürtel wieder aus dem Schrank. Find ich faszinierend. Frei nach dem Motto "Bei Wärme kann jeder Rock tragen." Irgendwie nicht ganz knusper, aber von mir aus. Ich wunder mich eigentlich über gar nichts mehr.

Heute nachmittag hab ich ne Aufräumaktion gestartet. So richtig mit allem wischen und so. Dafür musst ich meinen Papierkorb zweckentfremden, hab nämle keinen Eimer. Aber wenn man beim Studium in Mittweida einwas lernt, dann ist es wohl Ideenreichtum :)

Also ich muss mich an dieser Stelle echt mal aufregen. Und zwar über mein Emailprogramm - auch Mozilla genannt. Klingt wie ein Monster, und das nicht ohne Grund, denn es hat wohl beschlossen, mich wahnsinnig zu machen. Aller zwei Sekunden zeigt es mir an, dass ich ne neue Email hab und dann stimmt das gar ne! So ne Verarsche! Ist doch total gemein sowas... *schmoll*

Nach dem vielen koreanischen Essen der letzten Tage haben Ben und ich uns erstmal wieder ne richtig schöne fettige Pizza mit Käse im Rand reingezogen. Haben damit wahrscheinlich die Kalorien für ne ganze Woche zu uns genommen *grins* Wenn wir abspecken wollen, müssen wir wohl einfach zweimal mehr pro Tag den Berg hoch und runter watscheln... Wenn ich oben ankomm, kling ich meistens wie ne sehr alte Dampflokomotive.

Ben hat heute auch sein Zimmer aufgeräumt. Keine Ahnung woher dieser plötzliche Sinneswandel kommt. Find ich aber lustig... mal sehen wie lange er braucht *grins*

Also gestern haben wir in Iteawon versucht, ne Englandfahne zu finden. Als Geburtstagsgeschenk für den Briten, der schmeißt nämle am Samstag ne dicke Party. Das war echt verdammt schwer, dieses Stück Stoff zu bekommen. Eh die Leute erstmal geschnallt haben, dass wir keinen Union Jack, sondern eine ENGLAND-Flagge suchen (Weiß mit rotem Kreuz), waren wir meistens schon am verzweifeln. Sind diese Straße bestimmt dreimal hoch und runter gerannt. Nur um die Flagge im ersten Laden zu kaufen. Toll. Murphys Gesetz.

Ich geh jetzt runter zum Ben und wir gucken Film. Mal sehen ob Bens Zimmer immer noch kontaminiert gehört nach seiner Putzaktion...

Ich denk an euch.
Alles wird gut ^^

Dienstag, 20. März 2007

Von zweien, die auszogen eine Jogginghose zu kaufen...

So Freunde der Sonne, schon wieder sind zwei Tage rum. Ich werde langsam nachlässig im Blog schreiben, aber ich gelobe an dieser Stelle Besserung.

Gestern war ja bei uns Montag. Bei euch wahrscheinlich auch. Was das betrifft, so hab ich doch eine große Gemeinsamkeit mit Garfield, dem Kater. (Nein, ich meine nicht das Übergewicht und die Neigung zur grenzenlosen Faulheit *grins*). Wir hassen Montage.
Da muss man nämlich arbeiten. Haben Ben und ich dann auch getan. In unserem wunderschönen Büro kann uns wenigstens nichts ablenken, außer dem gelegentlich Gesinge oder Kampfgeschrei von draußen.

Nachmittags waren wir dann ne Runde Basketball spielen. Man könnte meinen, es würde uns langsam langweilig werden, aber im Gegenteil. Es macht immer mehr Spaß! Koreanische Kerle sind lustigerweise immer total erstaunt, dass ich weiß, wie man einen Basketball wirft. Koreanische Mädels werfen den Ball immer mit zwei Händen. Das kann ja nur schief gehen. Ich kann an dieser Stelle nicht ohne Stolz verkünden, dass immer mehr Würfe von der Dreierlinie reingehen... *freu*

Abends sind Ben und ich dann wieder den heiß geliebten Berg runtergewatschelt, um uns mit unseren neuen Freunden zu treffen, die bis abends in der Stadt Schulkinder in Englisch unterrichten. Wir sind dann erstmal drei Runden durch die Stadt gerannt, bevor die Typen sich endlich entscheiden konnten, was sie denn nun in ihre Futterluke stopfen wollen. Letztendlich sind wir - na toll - beim Koreaner gelandet. Ich hab Bibimbap gegessen. Viel Reis und viel Gemüse, klingt grundsätzlich erstmal nich verkehrt. Nur irgendwie müssen die an jedes Essen diese rote Pampe ranhaun, die immer anders heißt, aber überall gleich schmeckt: scharf.
Naja, das Ergebnis ließ nicht lang auf sich warten, mein Bibimbap bereitete mir die ganze Nacht lang Wanstrammeln.

Mittags waren wir mit Professor Lee in einem typisch koreanischen Restaurant essen. Typisch koreanisch bedeutet keine Stühle, sondern Kissen. Asiaten sind das sicherlich gewöhnt. Ich aber, als überdurchschnittlich ungelenkiger Europäer kann mich an diese Art des Essens nicht gewöhnen. Man hockt da im Schneidersitz, zumindest versucht man es, während man aufgrund rudimentärer Bauchmuskulatur ständig nach hinten umzukippen droht. Das lässt sich nur durch krampfhaftes nach vorn beugen verhindern, was wiederum zur Folge hat, dass einem der Wanst geknautscht wird, wie ne Zieharmonika.
Dazu kommen dann noch die Stäbchen und die undefinierbaren Speisen auf dem Tisch, die das Essen zum Überlebenstraining werden lassen. Egal was du dir hier unter der Nase reinschiebst, sei vorsichtig! Auch wenn es noch so harmlos und lecker aussieht, es könnte sein, dass es deine Magenschleimhaut wegätzt. Diese Koreaner haben ja nichtmal den Anstand scharfe Sachen mit einer roten Farbe zu kennzeichnen. Neee! Hier dippste dein Stück Fleisch ahnungslos in irgendwas grünes oder gelbes und erlebst dein blaues Wunder. Wasser hilft übrigens null gegen akuten Rachenbrand... *feuerspuck*

Nunja, am heutigen Tag haben Ben und ich beschlossen nach der Arbeit am Nachmittag nach Itaewon zu fahren. Das ist das multi-kulti Viertel von Seoul und dort soll man angeblich alles finden. Wir sind gespannt und machen uns auf den Weg. Das erste, was uns auffällt: Subway, McDoof und Burger King haben den Weg nach Itaewon gefunden :)
Nach einer Stärkung - natürlich mit Junkfood - machen wir uns auf den Weg unsere Einkäufe zu erledigen. Ben sucht Turnschuhe, Jogginghose und shirts. Ich suche ein Sportshirt, nen Rucksack und natürlich sämtliche andere Kleidungsstücke *grins*

Die Atmosphäre in Itaewon ist wie auf einem Basar, handeln ist erwünscht und man wird an jeder Ecke vollgebranzt. Für Ben Schuhe zu finden, entwickelt sich zum wahren Problem. Schuhgröße 46 - kanadische Waldbrandaustreter - gibt es hier eher selten. Letztendlich wird er doch fündig. Natürlich fast im letzten Laden. *seufz*
Ich bin stolzer Besitzer eines neuen Rucksacks, sogar runtergehandelt, und eines Sportshirts. Auch Klamotten finden ist hier schwer. Was bedeutet Größe 210? Hier einzukaufen ist mitunter auch deprimierend. Koreanische Frauen haben definitiv keine Hüften und Size Zero ist hier noch Large. Ich komm mir hier also vor wie ein Mondkalb. Die Miniröcke hier sind in etwa so groß, dass ich mir einen an jeden Oberschenkel ziehen kann *grins*

Auch obenrum sind die hier nicht so bestückt. Ben meint, sie sind das Gegenteil von ihrem Land: flach. Das heißt für mich, auch BHs werd ich hier nicht finden. Hätt ich ja nie gedacht, dass ich in meinem Leben mal sagen werde, ich hab zuviel Oberweite *weghau*

Lustigerweise darf man hier Klamotten nicht anprobieren. Gutes Augenmaß ist also gefragt. Überhaupt nicht meine Stärke. Sehe mich vor meinem inneren Auge schon als Presswurst durch die Gegend laufen... Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Seoul ist groß und wär doch gelacht, wenn ich hier nichts finde.
Enrico, da sind Ben und ich uns einig, wäre in dem ein oder anderen Laden sicher fündig geworden *grins*
(Siehe Fotoalbum Nightfever-Jacket).

Bens Suche nach einer Jogginghose gestaltete sich als sehr sehr schwierig. Entweder die Hosen waren zu kurz, oder zu weit oder generell zu klein. Lustigerweise wollte eine Verkäuferin Ben eine Hose in XXXXL andrehen (Kein Witz!) und meinte, die würde super passen. Lasst es mich so ausdrücken: Ben wär in die Hose noch dreimal reingegangen und sah aus, als wär er so hoch wie breit. Irgendwie war die Verkäuferin wohl beleidigt, dass Ben sich gegen die Hose entschieden hat *grins*

Sind dann heimgefahren und ich bin im Bus eingepennt... Unser geliebter Berg wartet schon auf uns. Warum nur? Warum wir? *seufz*
Das fiese an der Sache ist, dass immer ein Bus an einem vorbei fährt, wenn man den Berg schon fast ganz hoch gelaufen ist *grummel*

Jetzt hau ich mich in mein Kuschelbettchen...
Ich denk an euch!

Montag, 19. März 2007

Happy St. Patricks Day!!!


So, schon wieder ein Wochenende rum. Gestern wollten Ben und ich mal zur Hana Bank fahren, um dort Geld abzuheben, da sich die kleine Bank in Kangnam geweigert hat, Kohle rauszurücken. Danach war der Plan weiter nach Seoul City zu fahren und einfach mal zu gucken, was passiert.

Langsam kriegen wir sogar im Busfahren Routine. Nehmen auf Anhieb den richtigen Bus und werden lautstark von einer Gruppen Nichtasiaten mit "Hey guys!!! Happy St. Patricks Day!" begrüßt. Klingt ja schonmal gut. Ich kleine Quasselstrippe betreibe sofort Konversation. Wohin fahrt ihr, woher kommt ihr usw. Fünf Minuten später wissen wir, dass die Typen zum St. Patricks Day Fest wollen. St. Patrick ist der Schutzheilige von Irland. Immer März saufen sich die Iren mit Guiness zu seinen Ehren ins Delirium. Ich frag Ben, ob wir uns denen anschließen wollen, aber irgendwie guckt Ben total skeptisch. Als ich ihm die irischen Vorlieben für Whisky, Guiness und Baileys erläutere, erhellt sich sein Gesicht. Ben hatte im Eifer des Gefechts den St. Patricks Day mit dem Christopher Street Day verwechselt - der Schwulenparade. Kein Wunder, dass er so verängstigt geguckt hat *grins* Die Aussicht auf Bier und Schnaps ließen Bens Laune innerhalb von Sekunden steigen und es war beschlossene Sache.

Das Fest an sich war nicht wirklich schwer zu finden. Man brauchte nur den dämlich kostümierten Leuten folgen. Denn das Symbol von Irland ist das Shamrock - ein Kleeblatt. Das ganze hatte ähnliche Auswirkungen wie die Fanmeilen bei der WM06 in Deutschland. Kleeblätter in allen Variationen, an allen erdenklichen Stellen. Ein Meer aus Grün. Warum feiern eigentlich Koreaner einen irischen Feiertag? Ich habe keinen blassen Schimmer. Wir haben auf jeden Fall jede Menge Europäer und Amerikaner getroffen, die sich dort allesamt gratis einen hinter die Binde kippen wollten. Eine Liveband spielte permanent ziemlich geile Musik, zwischendurch gabs irische Tänze und natürlich durfte auch Blasmusikmukke nicht fehlen. Wir gingen inzwischen auf Tuchfühlung mit unseren neuen Freunden. Ein Haufen Amerikaner, Briten und Kanadier, die uns fälschlicherweise für Franzosen gehalten hatten. Ben war empört. "Ich bin doch kein Froschfresser" war sein Kommentar. Dafür essen wir Deutschen hilflose Dönertiere...

Insgesamt war es ein sehr lustiger Nachmittag in Seoul. Die Leute waren alle ziemlich cool drauf und haben uns mit Sandwichs und Bier versorgt. Naja, was man in Korea so Bier nennt. Also hier würde das nicht als Bier durchgehen, etwas dünn für meinen Geschmack. Übelste Plärre. Aber wie sagen die Kanukonsorten so schön? Hauptsache es leiert.

Haben uns natürlich auch diverse Male bei den Promotionständen von Baileys und Guiness angestellt. Ich soll ja nicht. Prohost! *hicks*

Die Horde ist dann noch in Seoul geblieben. Da das bei uns ja spontan war, sind Ben und ich dann erstmal aufgebrochen. Haben noch fix Nummern getauscht und sind dann wieder ins traute Guesthouse gefahren.

Dort angekommen, wurden wir empfangen wie totgeglaubte. Meine Güte. Unsere halbtägige Abwesenheit war von Bens Eltern mit Hysterie zur Kenntnis genommen worden. Dabei sind wir doch schon groß! Das heißt, Ben ist groß *grins* Nachdem wir auch das geklärt hatten, bin ich dann nur noch in mein Bettchen gefallen.

Heut früh bin ich dann irgendwann erwacht. Hab geschlafen wie ein Stein. Haben uns dann mit Adam, dem Londoner getroffen und sind ein bissl durch die Gegend gewandert. Wollten dann eigentlich bei Adam nen Film gucken, der Plan scheiterte allerdings daran, dass der gute Adam sein Zuhause nicht finden konnte. Nach drei Runden um den Block haben wir dann aufgegeben. Soviel zum Thema Männer und Orientierungssinn.

Haben dann doch noch die anderen getroffen und ein leckeres Barbecue zusammen gemacht. Gegrillter Fisch und frischer Hamburger, wir leben den American Dream *grins*

Und jetzt gehts ins Bett, denn morgen ist wieder Montag.
Bis bald, ihr lieben.

Meine persönliche Topfälle von Chaos-Ben:

1. Seine Wäsche inklusvie Dunkin Donuts Serviette zu waschen. Yeah.

2. Unser Treffen für den Ausflug zur KGCCI verschlafen. Alte Schnarchnase...

Die Topfälle meiner Peinlichkeiten:

1. Einen 10000 Wonschein in den Busautomat werfen und damit den Busfahrer wahnsinnig machen.

Freitag, 16. März 2007

Jackpot

In meinem unglaublich spannendem Leben ist in den letzten zwei Tagen wieder sooo viel passiert, wo soll ich nur anfangen???

Hm, auch wenns den AWL ärgtert, geh ichs mal chronologisch an. Gestern früh gings in unser unglaublich komfortables Büro. Hab ich schon erwähnt, dass das Wasser dort nach Chlor schmeckt? Ben meinte, das würde die bleiche Haut der Koreaner erklären *grins*
Wir haben schon überlegt, ob wir unser Büro untervermieten. Ich meine, während wir dort arbeiten, könnte nen Hockeyteam trainieren. Platz genug wär ja.
Haben dort still und leise vor uns hingearbeitet. Ruhe hatten wir allerdings trotzdem keine. Direkt vor unserem Gebäude haben sich nämlich etwa vierzig Koreaner versammelt im Gleichschritt mit Schlachtruf Runden gerannt sind. Absoluter Hammer! Im Gleichschritt rennen! Wenns dich da auf die Fresse haut, rammeln wahrscheinlich alle über dich drüber weg. Am Mittwoch wurden wir übrigens stundenlang beim Arbeiten durch koreanischen Gesang beglückt. Da standen unten vorm Haus zehn Leute und haben gesungen. Ben war leicht gereizt und hat schon in Erwägung gezogen, sich ne Wasserpistole zuzulegen.

Die Aggressionen konnten wir dann prima beim Basketball spielen abbauen. Zwei stark pigmentierte Nichteuropäer (Neger darf man ja nicht sagen, oder?) und zwei Asiaten (Genauer kann ich das beim besten Willen nicht eingrenzen) haben zweieinhalb Stunden mit uns Streetball gespielt. Ich war fix und alle. War aber genial. Das Schöne an der Sache ist ja immer noch der Berg nach dem Spiel. Das gibt einem echt den Rest. Zum Glück haben wir wenigstens nen Fahrstuhl, sonst würd ich in der Lobby pennen.

Gestern abend bin ich dann mal zeitig ins Bett, heut früh gings nämlich zur Deutsch Koreanischen Handelskammer (KGCCI). Ben hatte mit seinem mausegeilen Busplan eine Anfahrtszeit von zwei Stunden berechnet. Unser Termin war um zehn. Dazu noch ne Stunde Luft einrechnen - wir reden schließlich von der Chaoscrew - und den Weg zur Bushaltestelle und schon sind wir bei 6:30 Uhr Treffen. Ich hab mich also halb sechs aus meinem kuschligen warmen Bett gequält und mit Erleichterung festgestellt, dass der Falter, der gestern ins Zimmer geflattert ist, noch an derselben Stelle saß, wie gestern. Ben, der Sack, hat sich geweigert hoch zu kommen und mich vor diesem Untier zu erlösen. Musste es also aussitzen. Heute früh hat sich der Falter dann durch die Balkontür verabschiedet. Es lebe der Pazifismus! ;)

Hab dann gemütlich gefrühstückt und mit den Eltern telefoniert. Halb sieben hab ich mich dann langsam gewundert, wo der Genosse bleibt. 06:40 Uhr hab ich mich dann auf den Weg zu Ben gemacht, schon mit dem leisen Verdacht, dass der faule Kerl noch schläft. Hab dann unsanft gegen seine Tür gehämmert und irgendwann kam ein muffliges, verschlafenes und zerknautschtes Ben hervorgekrochen. Na toll.
Nachdem Ben seine Morgentoilette im Expressdurchgang erledigt hatte, konnten wir dann endlich los.

Hat dann auch prima geklappt, wir mussten uns nicht vor den Bus schmeißen, um ihn zu stoppen. Leider war er voll. So richtig voll. Fünf Stationen sollten wir laut Jinwoo mitfahren und dann aussteigen. Leider sind an jeder Haltestelle noch mehr Menschen eingestiegen, frei nach dem Motto "Dann kann keiner mehr umfallen". An sich ganz praktisch, nur leider kann man dann auch nicht mehr atmen. Platzangst! Dazu kam noch, dass die Klimaanlage in dem sch... Bus auf etwa 45°C eingestellt war und ich das Gefühl hatte, wir sollten alle geröstet werden.
Haltestelle 1, 2, 3 und 4 zogen an uns vorbei. Koreanische Busfahrer scheinen noch nie was von langsamen Anfahren an ein Stauende gehört zu haben. Bei denen gibts nur zwei Funktionen. 1. Vollgas. 2. Vollbremsung. Unheimlich toll. Das nenn ich mal praktisches Erleben des Trägheitsgesetzes.

Haltestelle fünf kam und sah nicht sehr vertrauenserweckend aus. Zumal weit und breit nichts vom erwähnten Fluss zu sehen war. Was nun'? Steigen wir jetzt a.. Da wars schon zu spät. Zögern is nicht. Kaum war der Bus wieder angefahren, waren wir uns sicher, dass wir dort rausgemusst hätten. Leider kam dann erstmal lange keine Haltstelle. Sehr lange.
Wir waren nämlich auf dem Expressway. So stell ich mir den Highway to hell vor. Zumal unser Busfahrer definitiv auf Speed war. Ich weiß nicht, wie schnell der gefahren ist, aber er hat wild hupend riesen Karren von der linken Spur verjagt.

Dann die Erlösung: Der Fluss! Haltestelle 6 war dann doch richtig und wir haben sogar gleich das KGCCI gefunden. Vorher sind wir noch bei einem deutschen Bäcker eingekehrt und ich hab Nutellabrötchen gegessen. Geil!!!! Das Problem war nur, dass Ben Berechnungen leicht daneben waren, und wir nur ne dreiviertel Stunde unterwegs waren. Toll. Erinnert mich daran, auf nichts zu vertrauen, das BEn berechnet hat ;)
In der KGCCI lief auch alles ganz gut und wir haben ohne Umwege wieder den Bus nach Hause gefunden.

Waren dann heut nachmittag wieder Streetball spielen. War wieder sehr schweißtreibend und ich bin hinterher gleich unter die Dusche gehüpft. Also irgendwie haben die hier komischen Humor. Manchmal ist das Wasser kalt, manchmal kommt gar keins. Einfach so. Da stehste da, nacksch mit Schaum vorm Mund und denkst, na geil. Und nu? Man könnte nackisch durch den Flur und sich im Spülbecken der Gemeinschaftsküche abspülen. Oder schaumig im Fahrstuhl runter und Bens Dusche in Beschlag nehmen. Gott sei Dank haben sie sich erbarmt und nochmal ne Fuhre Wasser durchs Rohr gejagt, bevor entgültig gar nüscht mehr kam. Duschen hat hier also was von Lottospielen...
Ob du geduscht wirst oder nicht, verrät dir gleich das Licht?!

In Anbetracht der derzeitigen Futterlage und des drohenden Wochenendes haben wir dann beschlossen, nochmal in den Emart zu fahren, Nahrung suchen. Ich konnts natürlich nicht lassen mal wieder für die allgemeine Belustigung zu sorgen.
Ben steigt ein und haut nen Tausender in den Automat. "Kling" 400 Won zurück. Die Firma dankt.

Tina steigt ein. Hat nur noch 10000 Won. Als Schein. Haut ihn rein. Wundert sich über den entsetzten Blick des Busfahrers, der von Verwunderung erst in Ärger dann in Belustigung umschlägt. Er löffelt mich auf koreanisch zu. Ich: "Hä?" Wieder unverständliches Gefasel. Ich guck nur wie ne Kuh wenns donnert und warte was passiert. Er fährt rechts ran. Drückt nen Hebel. Ein schepperndes "Klirr". Okay, das sind etwas dreißig Münzen. Ich krall sie mir und will sie grad ins Portmonee stecken, da drückt der Typ nochmal. Wieder circa dreißig Münzen. Ben bepisst sich fast vor Lachen. Also in mein Portmonee geht das nu echt nimmer rein. Der Busfahrer schaut mich nur mitleidig an ("Bekloppte Touris" sagt sein Blick). Er opfert seine Tüte. Ich steh also da mit ner PLastiktüte und schöpfe Münzen aus dem Automat. Ben ist kurz vorm Zusammenbruch. "Klirr" Orr nee, nicht nochmal.... Hilfe!!!

"Naja wenigstens haben wir jetzt Münzen für die Waschmaschine" lautet mein optimistischer Einwurf. Ben grinst. "Nehee, sind nur hunderter. In die Maschine müssen fünfhunderter." Ich fass es nicht. Was zum Teufel mach ich mit 9000 Won in Kleingeld?
Irgendwelche Ideen????

Mittwoch, 14. März 2007

Wir sind ganz weit hinten im Zimmer...

... oder besser, weg vom Fenster!

Wir haben heute unser Büro bekommen. Aber wir mussten es erstmal suchen. Liberal hall, #516. Das dürfte doch zu finden sein. Wir rennen fünf Stockwerke hoch, um fest zu stellen, dass wir im falschen Haus sind. *stöhn*
Hm. Aber wo ist es denn dann, wenn nicht hier? Die große Preisfrage. Wir versuchens im Sekretariat. Ich zeige auf die Worte "Liberal hall. Office # 516".
Das dürfte auch für jemanden machbar sein, der kein Englisch kann.
Die Frau hinterm Tresen lacht uns freundlich aber hilflos und fragend an. Okay, alles klar. Ich gebs auf. Also weiter auf eigene Faust. Nachdem wir im Nachbargebäude wieder fünf Stockwerke hochgelaufen sind, haben wirs dann gefunden. Halleluja.

Endlich sehen wir unser Büro. Es ist, naja, es ist groß. Erinnert mich an diese Verhörräume aus amerikanischen Thrillern. Ein riesen Zimmer mit nem Tisch und nem Stuhl. Fertig.
Naja, sch... drauf. Haben dann erstmal unseren Drucker installiert und losgelegt. Nach zwei Stunden Arbeit bei arktischen Temperaturen (Sogar Ben war kalt!) haben wir dann eine Klimaanlage entdeckt. Draußen schien zwar die Sonne, nur leider kam die aufgrund der Dreckkruste nicht ins Zimmer. Auch ne Art von Rollo. Naja, wir wollen ja nicht meckern. Was solls.

Haben also fein fleißig vor uns hin gearbeitet. dreiviertel drei hat sich dann mein Magen lautstark zu Wort gemeldet und wir haben uns in der Stadt ne Pizza geteilt. Mit Käse im Rand. Geil. Irgendwoher müssen wir uns die Endorphine ja holen.

Dann haben wir den Heimweg angetreten. Hab ich schon erwähnt, dass ich diesen Berg hasse? Zuhause haben wir uns dann in die Sportklamotten geschmissen und sind zu den Basketballcourts. Haben ein paar Körbe geworfen und nach den Freaks von gestern Ausschau gehalten, aber die haben sich wohl nicht mehr getraut *grins*

Nach ner Weile kamen dann fünf Kerle an und haben sich demonstrativ neben uns gestellt. Also wieder mal daselbe Spiel. Dieses Mal erstmal die Kommunikation absichern. "Do you speak English?"
"Sure". Danke, Gott!!! Danke vielmals! Einer der fünf konnte sich doch tatsächlich einigermaßen mit uns verständigen. Okay, Sätze die komplexer waren als Subjekt - Verb - Objekt hat er nicht geschnallt, aber wir waren froh, dass er uns überhaupt versteht.

Haben also drei gegen vier gespielt. Dieses Mal ne ganze Weile. Einer der fünf war ziemlich kompakt und hat mich eiskalt weggekickt. Bin dann noch nen Meter aufm Platz dahin geschliddert *rumroll*
Naja mein Knie sieht jetzt wieder aus wie zu Grundschulzeiten, als wir jeden Nachmittag bei Familie Kaehs aufn Baum geklettert und unsanft wieder runter gepurzelt sind.

Das tat dem Spiel natürlich keinen Abbruch, Verluste gibts immer ;) Hat aber sehr viel Spaß gemacht. Einer aus meiner Mannschaft konnte irgendwie überhaupt nicht fangen. Wie ein Mädchen. Anstatt mit beiden Händen den Ball vor der Brust abzufangen, so wie das Menschen mit normalen Reaktionen tun, hat der sich den Ball immer volle Möhre auf die Brust klatschen lassen. Wie ein Mädchen eben. Nicht fangen können und dann rumheulen, ich würde dolle schießen. Meine Güte, die waren ja noch nicht im Kanutraining. Da gleicht Basketball eher nem Rugbyspiel. Und so nen gebrochener Finger ist keine Seltenheit, stimmts Jule? *grins*

Naja und nach drei Spielen waren die total platt. Da sind wir dann heimgelaufen. Neben unserem Wohnheim hat ne Fressbude aufgemacht. Unsere Gebete wurden erhöht! Da gibts nahezu alles, was das Tinaherz begehrt. Von ner Kaffeebar (Juchuu!!!), über Chips, Schokolade und Fertigzeugs bis hin zu Obst. Hier kann ich sogar einzelne Kiwis kaufen. EINZELNE! Stellt euch das mal vor! Keinen 15ner Pack, sondern nur eine. Ich bin begeistert.

Weniger begeistert bin ich, als ich merke, dass ich Trottel das Headset im Büro liegen lassen hab. Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen. Und wieder: Ich hasse diesen Berg. Aber Ben erweist sich als solidarisch mit der einzigen Nichtasiatin im Umkreis von drei Meilen (Mir) und kommt mit.
In der Cafetaria schien heut irgendwie ne Party zu sein. Aber irgendwie macht das keinen Spaß, wenn keiner mit einem reden kann.

Mir scheint morgen muss ich mal den Pat anrufen. Unseren Amerikaner. Ein englisch sprechendes Wesen. Ich frage mich, ob ich jemals in einem Land war, wo so wenig Leute Englisch verstehen. Ich meine, wir reden hier von Englisch - der Weltsprache. So wie die mich hier alle anstarren, könnte man denken, ich rede Swahili.

Selbst mit denen, die Englisch sprechen ist es schwierig. Ein "r" kommt denen nicht über die Lippen und dieser witzige Akzent stiftet so einige Verwirrung. Was lernen die hier eigentlich als Fremdsprache? Vielleicht Swahili.

Das wars für heute, morgen gibts wieder Neues von der Chaoscrew.
Alles wird gut.

Dienstag, 13. März 2007

Happy Birthday Papi!

Mein lieber Papi, ich wünsch dir alles Gute zu deinem Geburtstag, du bist der beste Papa der Welt. Wenn ich wieder da bin, lad ich dich auf nen Big Mäc ein ;)

Heut früh wurde ich wiedermal grausam durch meinen Wecker aus dem Schlaf gerissen. Immer wenns am Schönsten ist. Dann gings an die Buchungen für die Unternehmer, die uns hierher geschickt ham. Mann, wieviel Zeit so ein Emailkram in Anspruch nehmen kann, ist irre. Ab morgen können wir dann unser Büro in Beschlag nehmen. Unsere Notebooks müssen wir mitnehmen. Das heißt jeden Früh und jeden Nachmittag auf und abbauen. Freu mich jetzt schon auf das Kabelgewürsch. Das fällt mir ein, Mama, ich hab keinen Rucksack mit. Mist, verdammter.

Halb fünf haben wir dann das Handtuch geworfen und sind mal raus an die Luft. Auf den Baskteballplätzen ist echt jeden Tag was los. Ben und ich sind mit unserem Basketball also runter zu den Courts und haben tatsächlich einen ergattert. Nachdem wir ein paar Körbe geworfen haben - zumindest haben wirs versucht, standen vier koreanische Kerle am Rand und haben uns sehnsuchtsvoll zugeguckt. Naja nun bin ich ja sehr sozial, sowas kann ich mir nicht ansehen. Ich frage also "Do you wanna play with us?".
Fragende Blicke. Wildes Getuschel. Ich stöhne innerlich auf, das kann ja heiter werden.
Ich zeige auf die Jungs, dann auf den Ball. Verständnisloses Anstarren. Mein Gott, die sind echt schwer von Begriff.
Ich zeige auf den Ball, den Korb und mache eine Kreisbewegung, die uns alle einschließt.
Zaghaftes Nicken. Na immerhin.
"We. Together?" sage ich, als würde ich mit jemandem reden, der nicht ganz helle ist.
Plötzliche Erkenntnis bei einem der Kerle. Wilde Diskussion. Ich deute es mal als Zuspruch. Einer kommt zu uns und sagt "Play". Na Gott sei Dank.
"Do you speak English?" starte ich einen neuen Versuch. "Thank you". Okay. Soviel dazu. Lassen wir das.
Ich schnappe mir den Ball und langsam trauen sich die Jungs auf den Platz. "Three, three", wagt einer einen Vorstoß. Drei gegen drei will der spielen, wer hätte das gedacht bei sechs Leuten *grins*

Naja, war dann trotz interkultureller Kommunikationsprobleme ganz lustig und wir haben ne gute halbe Stunde fein gespielt. Dann wurden wir vom Platz vertrieben, da dort welche Training hatten. Vielleicht morgen wieder.
Also ich finde ja, ein Campus, der nen Dunkin Donuts Laden vor der Tür hat, sollte auch englischsprachige Studenten haben. Ist ja Vortäuschung falscher Tatsachen. Von wegen westlich orientiert...

Zuhause binsch dann erstmal unter die Dusche gehüpft - nicht ohne vorher mit dem Fotoapparat mal ordentlich rumgeklappst zu haben. Die meisten Bilder wurden dann auch aufgrund Dämlichen Gesichtsausdrucks zensiert.

Zum Abendbrot haben Ben und ich uns Jagdfieber reingezogen, ein sehr lustiger Trickfilm. Es gab Bagel, Toastbrot, Käse, Tomaten, ... Es wird Leute, es wird.

Jetzt werd ich mich in die Falle haun und ne Runde lesen, morgen gehts ja ins Büro.
Ich denk an euch, alles wird gut!

Montag, 12. März 2007

Just another manic monday...

Heute vormittag wieder da übliche - Arbeit. Warum solls uns besser gehen als euch. Um zwei hat sich Jinwoo Lee nach wiederholtem Drängeln unsererseits dazu bereit erklärt uns zum Emart zu fahren.
Dort haben Ben und ich dann eingekauft. Haben uns nen Basketball für ca. 3 Euro geleistet und waren vorhin gleich mal spielen. Hier gibts ja jede Menge Courts, wo man Streetball spielen kann.
Hab mir heute mal den Luxus gegönnt mir Obst und Gemüse zu kaufen. Ich schwörs - ich heul nie wieder rum, weils im Kaufland teuer ist. HIER ist es teuer. Zumindest find ich fünf Äpfel für fünf Euro bissl happig. Dafür bekommt man ja schon fast zwei Basketbälle *grins*
Grad Obst und Gemüse ist hier richtig heftig. Aber ich hab mir heut trotzdem ne Tüte Möhren, leckere kleine Cocktailtomaten, Orangen und ne Ananas gekauft. Ich nehm also brav meine Vitamine. :)
Lustigerweise schmeckt vieles hier total anders, auch wenns genauso aussieht, wie daheim. Bananen zum Beispiel. Sehen aus wie unsere, schmecken aber irgendwie chemisch. Deshalb war ich ganz froh, dass der Thunfisch aus der Dose vorhin auch wirklich nach Thunfisch geschmeckt hat. Nämlich lecker.
Also langsam gehts aufwärts. Wir haben jetzt sogar einen Toaster und können Brot toasten. Geil, woa?

Achja, warmes Wasser haben wir auch wieder - zum Glück. Wahrscheinlich drehen die Wochenende echt den Hahn zu. Ich und kalt duschen - das ist kein Vergnügen...

Der Heimweg vom Emart mit all unseren tollen Sachen war recht anstrengend (Ich erinnere an dieser Stelle nur kurz an Basketball und Toaster). Der erste Bus ist knallhart an uns vorbei gefahren. Vielleicht hätten wir uns davor werfen sollen?!
Naja, haben also mal wieder gewartet, kennen wir ja mittlerweile schon. Aber dann kam der nächste und wir haben gewinkt wie die Irren. Der Busfahrer hat sogar angehalten, auch wenn er wahrscheinlich dachte, dass wir bekloppt sind. "Kangnam?" Kopfnicken. "Haeng ticket". Wieder Kopfnicken. Na geht doch. Schon befinden wir uns in der Hölle - den Straßen von Seoul. Wer hier mal ne Woche Auto fährt braucht echt kein Fahrsicherheitstraining mehr. Dem Busfahrer schien die Funktion des Schalthebels gänzlich unbekannt zu sein, dafür wusste er sehr genau wie man Gas und Bremse latscht.
Ordentlich durchgerüttelt kamen wir dann an unsere Haltestelle. Noch im Fahren gehen bei den Bussen die Türen auf, ist echt der Hammer. Wahrscheinlich wollen die keine Zeit verlieren. Haben dann aber doch gewartet, bis der Bus gehalten hat, bin nicht so gut darin, aus fahrenden autos zu springen und dabei nen 10 kilo schweren Einkaufsbeutel zu tragen.

Überlebt habens wirs :)
Dann kam der Berg. Man muss dazu sagen, dass man sich hier entscheiden kann. Es gibt zwei Wege nach oben. Einen steilen, kürzeren schmerzhaften und einen längeren, auch steilen schmerzhaften. Tolle Wahl. Was man an Kraft spart, muss man an Weg zulegen, kommt mir dunkel aus dem Physikunterricht in Erinnerung und wir schleppen uns den flacheren Berg hoch. *ächz*

Qualvolle zwanzig Minuten später hatten wirs dann geschafft. Wir wollten grad in unser Wohnheim gehen, da haben uns zwei Männer angequatscht. Nichtasiatische Männer *jubel*
Waren zwei amerikanische Professoren, vielleicht Mitte dreißig (was meinst du Ben?) und die waren ziemlich cool drauf. Haben uns ihre Karte gegeben und meinten, wir sollen mal anrufen. Einer von beiden konnte sogar richtig gut deutsch. Pat Forrest aus Colorado und der andre Typ, seinen Namen weiß ich nimmer, aus Californien. Fein.
Mit denen werden wir sicher mal was trinken gehen.
Die haben übrigens gedacht wir seien deutsche Professoren *weghau* Ich mein, jetzt ma ernsthaft. Habt ihr schon ma deutsche Professoren bepackt wie die Esel mit grellgelben Tüten, hochrot und kurz vorm Kollabieren übern Campus hecheln sehen? Neee, also ich nicht. Aber kann ja noch werden *grins*

Also dann, auf bald.
Alles wird gut!

Sonntag, 11. März 2007

Das Wort zum Sonntag

Achja es ist doch schön, wenn man grade den Blog fertig hat und dann der Firefox abkackt. Da werd ich latent aggressiv, also nochmal von vorn.

Heut früh war Putzaktion angesagt, hab sogar den Balkon sauber gemacht, was leider gar nichts gebracht hat. Der Boden hier ist sehr sandig und binnen fünf Minuten war der Staub wieder überall verteilt. Naja ein Versuch wars wert.

Hab mich dann intensiv meinem Urheberrechtsbeleg gewidmet. Es gibt doch nichts schöneres für einen Sonntag *stöhn* Aber was muss, das muss und ich habs dann auch hinter mich gebracht.
Auch ein gutes Gefühl.

Heut war das Wetter wieder mal ganz passabel, zwar kalt durch den übelsten Wind, aber wenigstens blauer Himmel und Sonnenschein. Ben und ich sind dann stilecht mit Kameras umgehängt ne Runde spazieren gegangen - wie sich das für Touristen gehört ;)
Den ganzen Tag im Zimmer hocken ist auch nix. Also sind wir raus. Wollten mal ein Stück Richtung Seoul laufen, aber da sind wir in ne Gegend gekommen, die sah echt ziemlich trostlos aus und wir sind wieder umgedreht.

Hab dann entdeckt, dass die Läden doch offen haben *frohlocke* und mir ein neues Headset gekauft. Mein "altes" hat gestern den Geist aufgegeben. Das Mikro hat sich geweigert, meine Quasselei noch länger zu ertragen und ich musste mir den Hals verrenken und ins Laptopmikro reden. Klang wahrscheinlich, als ruf ich vom Mars aus an. Aber das hat jetzt ein Ende, kann jetzt wieder telefonieren ohne ne Blockade im Hals zu riskieren ;)

Sind dann noch ein wenig durch die Stadt gebummelt, haben ein Baguette gekauft. Ein richtiges. Also nicht so eins, das zusammenfällt, wenn mans schief anguckt. So eins hatten wir nämlich letztes Mal. Lecker wars schon, aber es hatte ne Dichte, die ging wahrscheinlich gegen Null. Ben hat dann noch nen kleinen Abstecher zu Dunkin Donuts gemacht. Heroisch konnt ich mich zurückhalten und habe den letzten Cinneamon Rasin Bagel NICHT gegessen. *stolz is* Ben hat sich dafür nen Donut geholt, der eher aussah, als würde er in nen Sexshop gehören. Aber lassen wir das. Geschmeckt hat er wohl trotz Chemoglasur.

Zuhause hab ich dann noch ein bissl Emailkram erledigt, was muss, das muss.

Vorhin haben wir dann Nudeln gegessen. War richtig lecker, auch wenn die Nudeln ohne Salz waren - aber wir wollen mal nicht kleinlich sein. Ben hatte zwar ein Tütchen Salz ausm Flugzeug mitgehen lassen, aber 5 Gramm auf zwei Liter haben nicht unbedingt den Effekt.
Kennt ihr dieses Phänomen auch? In Flugzeugen entwickeln sich selbst die grundanständigsten Menschen zu verkappten Kleptomanen. Da wird echt alles mitgenommen, was nicht angeschraubt ist. Von Decken und Kissen, über abartige Zahnpasta und instabile Zahnbürsten bis hin zu Kopfhörern, die man nirgendwo anschließen, weil sie zwei Stöpsel haben.
Aber lassen wir das Thema, ich kuschel mich jetzt in meine Emirates Decke und knuddel mein Emirates Kissen *grins*

Meine Dusche war heut übrigens kalt *bibber* Vielleicht haben wir hier am Wochenende nur Notstrom *grins*

Ach und liebe Omis, wenn ihr das lest: Hab heut wiederholt versucht euch anzurufen, aber irgendwie wolltet ihr wohl nicht mit mir reden ;)
Die Gitti hab ich noch erreicht. An euch anderen schick ich von hier liebe Grüße...

Samstag, 10. März 2007

Es schneit. Nein das ist kein Witz.


Draußen fallen dicke fette Flocken. Ich raffs nicht. Dieses Wetter hier ist echt der Hammer.

Überhaupt ist unser Aufenthalt hier zur Zeit eher Drama als Komödie. Folgende Situation:
Es ist Samstag, arschkalt. Keine Sau auf dem ganzen Campus. Von wegen, die arbeiten Samstags. Naja Ben und ich also auf dem Weg in die Stadt. Wir sind mutig und wollen mit dem Bus zum Emart fahren. Dem Shoppingparadies. Wir haben nämlich nich mehr viel zu essen. Und Hunger macht bekanntlich böse. Haben extra vorher mit Mühe und Not die Strecke rausgesucht. Dann also unseren Hammerberg zur Bushaltestelle runtergewatschelt. Hier halten sekündlich Busse und wer hier nicht aufpasst, wird gnadenlos überfahren. Nach dem Motto "Tritt sich fest". Das Busfahren in Deutschland versteh sogar ich: Bus kommt, vorn steht dran, wo er hin fährt, Tina steigt ein, steigt wieder aus und alle sind glücklich. Aber hier? Neeheee, das wär ja zu einfach.
Hier gibts blaue, gelbe, rote und grüne Busse. Nein, das ist keine Dekoration, sondern hat eine Bedeutung. Als ob das noch nicht genug wär, haben die Busse noch ganz viele lustige Nummern. Natürlich versteckt zwischen vielen noch lustigeren Zeichen.
Bei dem Affenzahn mit dem die Busfahrer, oder besser Henker, an die Haltestelle rasen, muss man schon genau wissen, wo man nach seiner Nummer suchen muss.
In dem Moment wo der nette Mann im blauen Bus wieder von null auf hundert in acht Sekunden beschleunigt, stellen wir fest "Scheiße, das war unserer". Naja, macht ja nichts. Warten wir eben. Hähä. Nach ner Stunde Arsch abfrieren (Hab ich schon erwähnt, dass es schneit?), haben wir aufgegeben.

Hm. Wie bekommt man (In diesem Fall Ben) eine gefrustete, nervige Tina ruhig? Genau.
Dunkin Donuts. Was sonst.
Cinneamon Rasin Bagel. Mjam.

Wieder im Wohnheim angekommen, versuchen wir nochmal im Internet nen Plan zu bekommen. Unser Wunsch nach einem Stadtplan ist bisher nicht erfüllt worden, ist ja auch echt viel verlangt. *grummel*

Ben wird schließlich fündig, aber haha, wir haben keinen Drucker. Ätsch. Abmalen? Neeee.
Dann lieber frei Schnauze. Wir rufen unseren Babysitter an. "Hilfe, Hunger". Aber er hat keine Zeit. Verdammt. Naja bekommt er eben eine Mail, in der wir ihn mit Fragen bombadieren.

Ich hab derweil die wichtigsten Redewendungen auf Koreanisch aus dem Buch abgeschrieben. Ob uns das was nützt? Denn bekanntlich muss man nicht nur die Frage sondern leider auch die Antwort verstehen.

Aber ein Gutes hat der Tag: Wir haben eine Pizzeria mit englischer Bezeichung entdeckt. Juchuuu.
Aber trotzdem sind wir hier irgendwie am Arsch der Welt. Und wir dachten Mittweida ist schlimm. Naja, so kann man sich täuschen. *schluchz*

Wir jingeln jetzt also hier rum, ohne Betreuer, ohne Plan, ohne Essen und ohne Büro. Achja und ohne Hoffnung. Na toll. Ob wir unter diesen Bedingungen die Aufgabe erledigen können, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Vielleicht drehen Ben und ich ja auch vorher durch. Einen Mitlaufen haben wir eh schon. Aber so sind wir wenigstens zu viert und können Doppelkopf spielen. Das heißt, wenn ich Doppelkopf könnte. Und wenn wir Karten hätten.
Ihr seht, hier tobt das Leben. *gähn*

Freitag, 9. März 2007

Ich will doch nur was essen!!!


Zuerst die gute Nachricht: Es ist wärmer *juchuu*

Die Koreanerinnen zeigten sich vom plötzlichen Temperaturanstieg gänzlich unbeeindruckt - zum Glück, ich hatte schon befürchtet, sie erscheinen heute im Bikini.

Ben und ich hab bis um zwei gearbeitet, dann hat sich Bens Magen sehr deutlich bemerkbar gemacht und wir sind in die Stadt. Mission Nahrungssuche.
Unser Beuteschema war "Western Food", sprich: Pizza, Pasta, Döner oder Burger - egal hauptsache ungesund. Dieses dauernde Grünzeugs hält ja kein Mensch aus!

Das Ganze klingt einfacher als es war. Unser erster Versuch war eine Pizzeria. Am Tresen die Ernüchterung, die gute Frau verstand kein Wort Englisch. Nein, es war auch kein Bild in der Nähe, auf das man hätte zeigen können. Der ganze Laden war stattdessen mit Zeichen vollgepappt, deren Bedeutung mir schleierhaft war.

Naja, ich muss wohl nicht sagen, dass wir keine Pizza gekriegt haben. Sind dann hungrig weiter getrottet, zum Burgerladen. Dort haben die vielen Zeichen den Ben eingeschüchtert und wir sind gleich weiter getrabt. Haben dann letztendlich ne Pizzeria gefunden, in der ne Pizza soviel gekostet hat, wie ne halbe Monatsmiete...

Es lief letztendlich also wieder auf einen Bagel bei Dunkin Donuts hinaus. Dabei wollte ich doch nur was essen! Dieser Laden wird mich vor dem sicheren Hungertod retten. Dann wird das mit dem Abnehmen leider nichts *zwinker*

Heut war ich dafür noch joggen. Dieser Berg ist der Hammer. Beim Runterrennen musst du aufpassen, dass du nicht stolperst, denn andernfalls rollst du ca. 2 kilometer bergab. Dann gings auf den Sportplatz und dann kam der unschöne Teil: Berg wieder hoch. Naja, die Koreaner haben nicht schlecht geguckt, als sich ein kleines hochrotes ächzendes und japsendes Tina den Berg hoch gequält hat. Aber ich habs geschafft, jaha! *stolz is *

Jetzt kommt der Ben her und wir gucken noch ein Filmchen... hoffentlich nicht wieder Final Destination 3!

Hab euch lieb *knutschibu*

OH - MEIN - GOTT.
Bin grad knallrot.Wieder mal ein übelstes Fettnäpfchen. Draußen war grad ein Geräusch und ich dachte Ben ist es. Ich mach die Tür auf und keiner da. Ich hör nur um die Ecke was rascheln und denk mir, der Ben versteckt sich wieder, so wie gestern. Und ich "Ben? Komm jetzt endlich, ich weiß dass du das bist. Behenn!!!" In dem Moment biegt ein gar nicht nach Ben aussehender Koreaner um die Ecke und grinst mich an.
Kein Wunder. Habe meine Rosa Schlafanzughose an, kombiniert mit fetter Plüschjacke, Strubbelhaaren und Brille. Oh mein Gott.

Donnerstag, 8. März 2007

Tag 2


Der Morgen fing eigentlich ganz gut an:

Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Ben und ich wollten uns zum Frühstücken treffen. Nachdem ich fünf Minuten auf ihn gewartet hatte (Nein, ich habe keine Geduld) bin ich zu seinem Zimmer.
Wahrscheinlich hab ich ihn grad aus tiefsten Träumen gerissen, zumindest sah er so aus. Verpennt *grins* Naja, hab ich also auf ihn gewartet und dann haben wir uns auf Nahrungssuche begeben.
Unser untrüglicher Instinkt führte uns natürlich zu Dunkin Donuts (Ich bezweifle, dass ich hier abnehme *g*) Nachdem wir also Bagels und Donuts mit Chemoglasur in uns rein gestopft hatten, wollten wir uns auf die Suche nach nem Supermarkt machen. Klingt einfach, is es aber nicht. Weil versuch mal rauszufinden, was das für ein Laden ist, wenn der von oben bis unten mit Zeichen vollgeklebt ist.

Mission Nahrungssuche scheiterte dann auch bald, denn ich hab mir fast den Arsch abgefroren. Ihr sonnenverwöhnten Deutschen habt ja keine Ahnung! Hier sind -5°C. Ja, richtig gelesen, minus fünf Grad.
Darauf war ich nicht wirklich vorbereitet und da ich ja eh Kaltblüter bin und bei Temperaturen unter 10 Grad zu Erfrierungen neige, bin ich überhaupt nicht amused. Ben übrigens auch nicht, der muss sich nämlich die ganze Zeit mein Gejammer anhören *grins*
Die Koreanischen Frauen übrigens sind entweder kälteunempfindlich oder total behämmert. Wer rennt denn bitte schön bei minus fünf Grad mit Minirock und Pumps durch die Gegend? Antwort: 60% der koreanischen Frauen. Die anderen 40% sind über 50 Jahre. Man sieht hier also viel nacktes Fleisch. Vom oberen Oberschenkel bis zu den Zehen. Eisbein sozusagen. Muss wohl nicht extra sagen, dass Ben das gut findent *zwinker*

Um 12 Uhr hat uns dann Jinwoo Lee abgeholt und wir sind erstmal was essen gegangen. In ein kleines typisch koreanisches Restaurant. Mit ohne Stühle. Am Eingang zieht man die Schuhe aus und setzt sich dann auf den Boden. Das Essen war sehr lecker, wenn auch ungewohnt. Haufenweise grünes Zeugs, Pilze, Soßen... Man muss immer raten, was man sich da wohl grad unter der Nase reingeschoben hat.
Aber vielleicht will man das auch gar nicht wissen.

Dann sind wir einkaufen gefahren. Nur das Nötigste. Als wir in diesen Shoppingtempel kamen, dachte ich kurzzeitig, ich bin im Himmel. Aber geh mal mit zwei Männern einkaufen, die ne Liste mit dem Nötigsten haben. *grummel* Das macht echt keinen Spaß. Voll war der Korb trotzdem. Wahrscheinlich gehen in Korea immer die Männer einkaufen. In diesem Laden gabs nämlich nur riesen Packungen von allem.
Hab mich also mit nem Jahresvorrat an Shampoo und Duschbad eingedeckt. Bei dem 24er Pack Klopapier hab ich dann doch zurückgesteckt. Wer soll den sowas tragen? Das nimmt ja nen Quadratmeter Platz weg!

Nachdem wir mit Wasserkocher, Bügeleisen, Topf, Teller, Besteck, Obst, Batterien, Wasser, ..., den Shoppingtempel verlassen haben, durften wir dann den ganzen Mist hochschleppen. *ächz*
Das mit dem Joggen muss ich mir wohl echt überlegen. Hier ist es total hügelig und ich bin schon am Ende, wenn ich einmal den Berg zum Wohnheim hochgestöckelt bin.

Endlich in meinem fußbodenbeheizten Luxusappartment (Ja, ich will euch neidisch machen) angekommen, hatten Ben und ich erstmal Abendbrotpläne. Ben musste allerdings nochmal für Aufregung sorgen, indem er seine Türkarte IM Zimmer liegen lassen hat. Viele Möglichkeiten gabs ja nicht. Entweder Ben pennt bei mir (Dagegen!), wir brechen die Tür auf (Zu anstrengend) oder Ben seilt sich von meinem Balkon auf seinen ab (Ben war dagegen, dabei wär das bestimmt ein lustiges Foto geworden *grins*)

Aber keine Angst, Ben steht jetzt nicht draußen im Schnee (Ja, hier liegt Schnee. Diese fluffige weiße Masse, die ihr alle schon so lange nicht gesehen habt). Wir haben Jinwoo Lee angerufen und der arme Kerl kam sofort geflitzt, und hat Ben wieder in sein Reich gelassen.

Haben dann in Ruhe Abendbrot gegessen. Reisbrot mit Marmelade, Instantnudeln mit fiesen Chillistücken und grüner Tee. Angeblich. Ben findet der Tee riecht nach schwitzenden ungewaschenen toten Füßen (Frag mich nicht, woher er weiß, wie sowas riecht). Fakt ist, der Tee riecht echt abartig. Geschmacklich ist er nicht viel besser. Zum Glück ist es nur ne 100er Packung *grins*

Ich werd mich wohl heute bissl eher in die Koje werfen, bin ganz schön müde. Der Jetlag ist aber ausgeblieben. Zum Glück.

@ Mama: Hab heute übrigens das Bad sauber gemacht. *stolz is*

@Anja: Friedolin gehts gut, er liegt auf meinem 1850 Won teurem Kopfkissen und is total blau... ;)

Hab euch lieb, bis morgen...

Mittwoch, 7. März 2007

Wir sind da!

So, da bin ich nun. Am anderen Ende der Welt. Arsch der Welt kann man es eigentlich nicht nennen, das trifft dann doch eher auf Mittweida zu ;)

Aber ich fang mal von vorne an. Am Montag früh sind Ben und ich vom Mittweidaer Bahnhof aus in unser Abenteuer gestartet. Einen Kloß im Hals hatte ich schon, als ich mich von meinen Eltern verabschiedet habe, aber diese Züge sind ja soo unsentimental! Nicht mal in Ruhe heulen kann man, da pfeiffen die schon unerbittlich und kündigen die Weiterfahrt an.
Anja und Georg haben uns mit Nicht-Mama-gerechten-Freßpaketen und Friedolins Begleitschutz in die große Welt entlassen! Danke :)

Naja und dann gings los. In Riesa hab ich mir prompt meinen Fingernagel abgebrochen *toll*
Ben zeigt ja für sowas überhaupt kein Verständnis...Männer. Naja, wir sind trotzdem irgendwie in den ICE nach Frankfurt gekommen. Das Problem war nur, dass der sch... Zug knackend voll war. Nach dreimal Hin und Her rennen durch den ganzen Zug (Und das mit nem Koffer, der so schwer ist, dass man damit locker jemanden erschlagen könnte!) haben wir dank Ben dann doch noch nen Sitzplatz gefunden.
6 Stunden und etliche Offiziersskatrunden später sind wir dann endlich in Frankfurt angekommen.

Auf diesem Flughafen kann man sich echt verlaufen. Haben wir auch prompt getan. Aber nach einigem Herumirren, Durchfragen und "Ich hab doch gleich gesagt wir müssen ins andere Terminal"-Sätzen von Ben haben wirs dann doch geschafft.
Mein Koffer hatte sogar nur minimales Ünergewicht (Im Gegensatz zu mir *grins*) und ich war so stolz.

Der Flug nach Dubai war schön. Monitore für jeden Gast, leckeres Essen (Ich sag nur Zabaionecreme) und kuschlige Decken. Leider wars für uns eher wie Busfahren, die Fensterplätze waren alle belegt. Aber Ben und ich haben uns nichts draus gemacht und stundenlang gegeneinander Tetris gezockt ;)

In Dubai war ich dann schon ganz schön groggy. Dort mussten wir uns zum zweiten Mal durchleuchten lassen und durften dann ins Duty-Free-Paradies.
Dort gibts alles, was man eigentlich nicht braucht. Schmuck, Parfüm, Handtaschen, Technikkram, Uhren usw.
Der Flughafen war eine langgezogene Röhre von gefühlten sechs Kilometern Länge. Unser Gate war ganz hinten (wo sonst?) Nachdem wir dreimal hin und hergerannt sind, war ich am Ende und mein rechter Arm zehn Zentimeter länger (der zog den Koffer).

Dem amerikanischen Gott sei Dank gabs in diesem Paradies aus Kitsch auch einen Dunkin Donuts Stand. Für alle, die das nicht kennen: Dort gibts Donuts (sowas wie Krapfen) in allen erdenklichen Farben und Geschmacksrichtungen. Ben hat sich einen 6er Pack geholt und damit die Kalorien für eine ganze Woche zu sich genommen *grins*

Von Dubai nach Seoul warens dann nochmal 9 Stunden Flug. Und wir saßen wieder in der Mitte *grummel* Nach etlichen Filmen bin ich dann wohl eingeschlafen und als ich wieder aufgewacht bin, waren wir auf einmal fast da.
Am Flughafen angekommen, mussten wir uns noch auf die Suche nach einem Bus machen, der uns nach Seoul fährt. Glücklicherweise hat sich ein Pilot für uns verantwortlich gefühlt und alles mit dem Busfahrer geklärt, der konnte nämlich kein Wort Englisch.

Nach zweieinhalb Stunden Busfahrt waren wir dann endlich da. Obwohl man das auch nicht Busfahrt nennen kann. In Korea ist kein Straßenverkehr - das ist Krieg. Aber die scheinen zu wissen, was sie tun. Wir sind jedenfalls am Stück angekommen.

Dann haben wir unsere Zimmer in Empfang genommen. Alles ganz neu und sehr schön (Ich stell morgen Bilder rein) Die Duschen sind lustig. Die haben nämlich keine Wand, sondern im Bad ist einfach nur ein Abfluss. Man kann sich also eins a abkerschern :)

Mit Duschen war aber erstmal nichts, denn der Prof. Lee erwarete uns zum Dinner. Es gab alles mögliche. Das meiste davon war sehr lecker, auch wenn ich nicht genau weiß, was es war. Irgendwelches Kraut und Pilze hab ich heut in mich reingestopft. Achja und ein Riesenscampi. Naja, mein Fall ist das nicht unbedingt. Es war ein lustiger Abend und ich habe schon ein paar Worte gelernt:

gamsahamnida - Danke.
annyeounghasimnikka - Guten Tag.

Geil, wor? Ich weiß auch was Fleisch, Zimmer und Schlafen heißt. Ben weiß bereits das Wort für Schnaps. Hat halt jeder das gelernt, was er zum überleben braucht *zwinker*

So ich geh jetzt schalfen (jada).
Ich hab euch ganz doll lieb. Ich denk an euch.
Guckt doch mal die Fotos im Album "Die ersten Tage" an!