Samstag, 10. März 2007

Es schneit. Nein das ist kein Witz.


Draußen fallen dicke fette Flocken. Ich raffs nicht. Dieses Wetter hier ist echt der Hammer.

Überhaupt ist unser Aufenthalt hier zur Zeit eher Drama als Komödie. Folgende Situation:
Es ist Samstag, arschkalt. Keine Sau auf dem ganzen Campus. Von wegen, die arbeiten Samstags. Naja Ben und ich also auf dem Weg in die Stadt. Wir sind mutig und wollen mit dem Bus zum Emart fahren. Dem Shoppingparadies. Wir haben nämlich nich mehr viel zu essen. Und Hunger macht bekanntlich böse. Haben extra vorher mit Mühe und Not die Strecke rausgesucht. Dann also unseren Hammerberg zur Bushaltestelle runtergewatschelt. Hier halten sekündlich Busse und wer hier nicht aufpasst, wird gnadenlos überfahren. Nach dem Motto "Tritt sich fest". Das Busfahren in Deutschland versteh sogar ich: Bus kommt, vorn steht dran, wo er hin fährt, Tina steigt ein, steigt wieder aus und alle sind glücklich. Aber hier? Neeheee, das wär ja zu einfach.
Hier gibts blaue, gelbe, rote und grüne Busse. Nein, das ist keine Dekoration, sondern hat eine Bedeutung. Als ob das noch nicht genug wär, haben die Busse noch ganz viele lustige Nummern. Natürlich versteckt zwischen vielen noch lustigeren Zeichen.
Bei dem Affenzahn mit dem die Busfahrer, oder besser Henker, an die Haltestelle rasen, muss man schon genau wissen, wo man nach seiner Nummer suchen muss.
In dem Moment wo der nette Mann im blauen Bus wieder von null auf hundert in acht Sekunden beschleunigt, stellen wir fest "Scheiße, das war unserer". Naja, macht ja nichts. Warten wir eben. Hähä. Nach ner Stunde Arsch abfrieren (Hab ich schon erwähnt, dass es schneit?), haben wir aufgegeben.

Hm. Wie bekommt man (In diesem Fall Ben) eine gefrustete, nervige Tina ruhig? Genau.
Dunkin Donuts. Was sonst.
Cinneamon Rasin Bagel. Mjam.

Wieder im Wohnheim angekommen, versuchen wir nochmal im Internet nen Plan zu bekommen. Unser Wunsch nach einem Stadtplan ist bisher nicht erfüllt worden, ist ja auch echt viel verlangt. *grummel*

Ben wird schließlich fündig, aber haha, wir haben keinen Drucker. Ätsch. Abmalen? Neeee.
Dann lieber frei Schnauze. Wir rufen unseren Babysitter an. "Hilfe, Hunger". Aber er hat keine Zeit. Verdammt. Naja bekommt er eben eine Mail, in der wir ihn mit Fragen bombadieren.

Ich hab derweil die wichtigsten Redewendungen auf Koreanisch aus dem Buch abgeschrieben. Ob uns das was nützt? Denn bekanntlich muss man nicht nur die Frage sondern leider auch die Antwort verstehen.

Aber ein Gutes hat der Tag: Wir haben eine Pizzeria mit englischer Bezeichung entdeckt. Juchuuu.
Aber trotzdem sind wir hier irgendwie am Arsch der Welt. Und wir dachten Mittweida ist schlimm. Naja, so kann man sich täuschen. *schluchz*

Wir jingeln jetzt also hier rum, ohne Betreuer, ohne Plan, ohne Essen und ohne Büro. Achja und ohne Hoffnung. Na toll. Ob wir unter diesen Bedingungen die Aufgabe erledigen können, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Vielleicht drehen Ben und ich ja auch vorher durch. Einen Mitlaufen haben wir eh schon. Aber so sind wir wenigstens zu viert und können Doppelkopf spielen. Das heißt, wenn ich Doppelkopf könnte. Und wenn wir Karten hätten.
Ihr seht, hier tobt das Leben. *gähn*

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